Zur Beruhigung von Investoren angesichts der Maßregelung vieler Konzerne hat China versichert, an der Öffnung seiner Wirtschaft festzuhalten. „Die Öffnung zur Außenwelt ist Chinas fundamentale nationale Politik und das wird an keinem Punkt wanken“, hieß es am Mittwoch in einem Leitartikel der Staatszeitung „People’s Daily“. Die „unerschütterlichen“ Prinzipien, die Entwicklung der Privatwirtschaft „zu ermutigen, zu unterstützen und zu führen“, seien unverändert.
Die chinesischen Staatsmedien reagierten damit unter anderem auf einen breit geteilten Beitrag eines bekannten Bloggers, der das jüngste harte Durchgreifen der Politik gegen die Konzerne des Landes als „tiefgreifende Revolution“ bezeichnet hatte. Seit Monaten nimmt China vor allem die großen Tech-Firmen im Land, aber auch Unternehmen aus dem Bildungsbereich und der Unterhaltung immer enger an die Leine. Das schreckt Investoren ab und belastet die Aktienkurse der Firmen.
Die chinesische Führung wendet sich dabei unter anderem vehement gegen eine zu große Marktmacht einzelner Firmen, kritisiert Wettbewerb und Preiskämpfe untereinander und verweist auf Datenschutzbedenken. Erst kürzlich hatte zudem Staatspräsident Xi Jinping die großen Firmen und Unternehmer des Landes im August dazu gedrängt, ihren Beitrag zum Wohlstand der Bevölkerung zu leisten. Das sowie eine strikte Kontrolle der Popkultur des Landes hatten die öffentliche Debatte darüber zuletzt wieder befeuert.
In dem Leitartikel vom Mittwoch hieß es weiter, derlei Regulierungen seien nötig, um die Firmen dazu zu bringen, sich an die Regeln der politischen Führung zu halten und den Interessen des Landes an wirtschaftlicher und sozialer Entwicklung zu dienen. Auch das chinesische Außenministerium verteidigte die Regulierungen. Sie dienten dazu, das „faire, geordnete und nachhaltige Wachstum“ der chinesischen Wirtschaft und deren Entwicklung voranzubringen.
Experten halten die harsche Regulierung seitens der Führung allerdings auch für eine Korrektur ihre Kurses, nachdem sie die Firmen jahrelang ungebremst wachsen ließ.
Quelle: AFP