**Der Kongress verhindert den Stillstand**
In einer dramatischen Abstimmung hat der US-Kongress kurz vor Ablauf der Frist einen Übergangshaushalt verabschiedet. Sowohl das Repräsentantenhaus als auch der Senat stimmten dem Entwurf mit deutlicher Mehrheit zu. Damit ist die Finanzierung der Bundesbehörden über den Jahreswechsel hinaus gesichert.
Präsident Joe Biden setzte seine Unterschrift unter das Dokument, unmittelbar nachdem es sein Büro erreichte. Durch diesen Schritt bleibt der US-Regierungsapparat voll funktionsfähig. Millionen von Staatsangestellten können aufatmen, da ihre Gehaltszahlungen gesichert sind.
**Ein ungewöhnlicher Stufenplan zur Finanzierung**
Der neue Sprecher des Repräsentantenhauses, Mike Johnson, setzte ein spezielles Modell durch. Die Finanzierung erfolgt in zwei Stufen, wobei verschiedene Ministerien unterschiedliche Fristen erhalten haben. Dies soll Zeit für detaillierte Verhandlungen über die einzelnen Budgetposten schaffen.
Ein Teil der Behörden ist bis zum 19. Januar finanziert, während der Rest bis zum 2. Februar abgesichert bleibt. Kritiker bemängeln das komplizierte Verfahren, doch für Johnson war es die einzige Möglichkeit, die verschiedenen Flügel seiner Partei zu vereinen. Das Ziel ist eine Rückkehr zu regulären Haushaltsverfahren.
In der Vergangenheit wurden oft gigantische Gesamtpakete geschnürt, die kaum ein Abgeordneter vollständig lesen konnte. Das neue Vorgehen soll nun mehr Transparenz und eine gezieltere Debatte über die Staatsausgaben ermöglichen. Es bleibt jedoch abzuwarten, ob dieser Plan aufgeht.
**Vermeidung drastischer Konsequenzen für das Land**
Ein Stillstand der Regierung, der sogenannte Shutdown, hätte massive Auswirkungen auf das öffentliche Leben gehabt. Nationalparks wären geschlossen worden und Sicherheitskontrollen an Flughäfen hätten nur noch eingeschränkt stattgefunden. Viele Bürger hätten Verzögerungen bei staatlichen Dienstleistungen hinnehmen müssen.
Besonders hart hätte es die Beschäftigten im öffentlichen Dienst getroffen. Viele von ihnen hätten ohne Bezahlung weiterarbeiten müssen, was zu erheblichen persönlichen Härten geführt hätte. Auch wirtschaftliche Analysten warnten vor den Folgen für die ohnehin fragile globale Konjunktur.
Durch die jetzige Einigung wird dieses Szenario vorerst verhindert. Die Märkte reagierten stabil auf die Nachrichten aus Washington, da eine politische Lähmung der größten Volksweltmacht vermieden wurde. Dennoch ist der Konflikt keineswegs dauerhaft gelöst.
**Politische Herausforderungen und zukünftige Hürden**
Die Einigung war nur möglich, weil Demokraten und Republikaner trotz ihrer Differenzen einen gemeinsamen Nenner fanden. Innerhalb der Republikanischen Partei bleibt der Kurs jedoch umstritten. Konservative Hardliner fordern weiterhin massive Einsparungen, die für die Demokraten unannehmbar sind.
Die kommenden Wochen werden zeigen, ob ein dauerhafter Haushaltskompromiss realistisch ist. Themen wie Auslandshilfen und die Grenzsicherung bleiben hochgradig umkämpft. Es wird erwartet, dass die Debatten im Januar mit neuer Intensität aufflammen werden.
Washington steht somit nur vor einer kurzen Atempause. Die Abgeordneten müssen nun beweisen, dass sie in der Lage sind, langfristige Lösungen zu finden. Andernfalls droht das Land im nächsten Jahr erneut auf den finanziellen Abgrund zuzusteuern.
**(Ulm TV Redaktion)**

