In der Mannheimer Neckarstadt kam es am Vorabend des Weihnachtsfestes zu einem folgenschweren Brandereignis. Ein Feuer in einem Mehrfamilienhaus in der Langstraße löste am Dienstagabend einen Großeinsatz der Rettungskräfte aus. Gegen 18:45 Uhr gingen die ersten Notrufe bei der Leitstelle ein. Die Situation vor Ort stellte sich für die eintreffenden Einheiten als äußerst kritisch dar. Dichter Qualm versperrte den Bewohnern den Weg ins Freie.
**Flammeninferno im Treppenhaus**
Nach ersten Erkenntnissen der Polizei nahm das Unheil im Treppenhaus des Gebäudes seinen Lauf. Die Flammen breiteten sich von dort rasch aus und griffen schließlich auf eine der Wohnungen über. Da das Treppenhaus massiv verraucht war, konnten die Bewohner das Haus nicht mehr eigenständig verlassen. Der einzige Rettungsweg war vollständig abgeschnitten. Zahlreiche Menschen, darunter viele Familien mit Kindern, machten an den Fenstern auf ihre prekäre Lage aufmerksam. Sie riefen lautstark um Hilfe, während der Rauch in die Wohnbereiche drang.
**Großeinsatz und Rettung über Drehleitern**
Die Feuerwehr Mannheim leitete unmittelbar nach dem Eintreffen eine umfassende Menschenrettung ein. Da eine Evakuierung durch das Gebäudeinnere unmöglich war, kamen tragbare Leitern und eine Drehleiter zum Einsatz. Insgesamt retteten die Einsatzkräfte 14 Personen direkt aus dem brennenden Objekt. Unter den Geretteten befanden sich acht Kinder. Die Koordination der verschiedenen Trupps war angesichts der Dunkelheit und der starken Rauchentwicklung eine technische Herausforderung. Parallel zur Rettung starteten die Brandbekämpfer den Löschangriff, um eine weitere Ausbreitung auf benachbarte Gebäude zu verhindern.
**Medizinische Versorgung und Evakuierung**
Der Rettungsdienst übernahm die Erstversorgung der Bewohner direkt vor dem Gebäude. Insgesamt mussten 20 Personen medizinisch begutachtet werden. Vier Betroffene erlitten leichte Verletzungen, zumeist in Form von Rauchgasvergiftungen. Sie wurden zur weiteren Behandlung in nahegelegene Krankenhäuser transportiert. Für die restlichen Bewohner organisierte die Stadt eine Notunterkunft. Zehn Personen konnten die Nacht nicht in ihren Wohnungen verbringen und wurden vorübergehend in einem Hotel untergebracht. Die psychologische Betreuung der Betroffenen stand dabei an Heiligabend besonders im Fokus.
**Ermittlungsstand und Gebäudeschäden**
Die Polizei hat das betroffene Mehrfamilienhaus vorerst für unbewohnbar erklärt. Experten für Brandermittlungen des Polizeireviers Mannheim-Neckarstadt haben die Arbeit aufgenommen. Sie untersuchen nun akribisch, wie es zu dem Brand im Treppenraum kommen konnte. Bislang liegen keine gesicherten Informationen zur genauen Ursache vor. Auch die Höhe des entstandenen Sachschadens lässt sich zum gegenwärtigen Zeitpunkt noch nicht abschließend beziffern. Nach Abschluss der Löscharbeiten führte die Feuerwehr umfangreiche Belüftungsmaßnahmen durch, um die restlichen Rauchgase aus dem Gebäude zu entfernen.
**(Ulm TV Redaktion)**

