Die Tage werden kürzer, die Nächte länger – für viele Menschen in Deutschland bedeutet der Winter nicht nur Kälte, sondern auch eine spürbare Belastung für die Psyche. Die sogenannte saisonal-affektive Störung (SAD), im Volksmund oft als Winterblues bezeichnet, betrifft Schätzungen zufolge einen beachtlichen Teil der Bevölkerung. Ursächlich hierfür ist primär der Lichtmangel, der den Hormonhaushalt aus dem Gleichgewicht bringt. Wenn die Netzhaut weniger Tageslicht registriert, produziert der Körper vermehrt das Schlafhormon Melatonin, während die Ausschüttung des Glückshormons Serotonin gedrosselt wird. Die Folgen sind Antriebslosigkeit, Müdigkeit und Heißhungerattacken. Experten raten dazu, bereits bei den ersten Anzeichen gegenzusteuern. Eine zentrale Rolle spielt hierbei die Lichttherapie. Spezielle Tageslichtlampen mit einer Beleuchtungsstärke von mindestens 10.000 Lux können den morgendlichen Lichtmangel ausgleichen und die innere Uhr neu justieren. Bereits 30 Minuten vor einer solchen Lichtquelle können signifikante Verbesserungen bewirken. Neben technischer Unterstützung bleibt die Bewegung an der frischen Luft essenziell. Selbst bei bewölktem Himmel ist die Lichtintensität im Freien deutlich höher als in geschlossenen Räumen. Ergänzend spielt die Ernährung eine Schlüsselrolle. Eine ausreichende Versorgung mit Vitamin D sowie eine ausgewogene Zufuhr von Omega-3-Fettsäuren unterstützt die neurologische Gesundheit. Wer zudem auf komplexe Kohlenhydrate setzt, stabilisiert den Blutzuckerspiegel und vermeidet die typischen Energietiefs. Ein ganzheitlicher Ansatz, der Licht, Bewegung und Ernährung kombiniert, bietet somit den besten Schutz vor der winterlichen Melancholie. **(Ulm TV Redaktion)**
Stille Gefahr im Winter: Strategien gegen die saisonale Depression
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