Die britische Zentralbank sieht den Bankensektor des Vereinigten Königreichs für die Risiken des Brexit und der Corona-Pandemie gerüstet, warnte aber zugleich vor möglichen “Störungen”. Die Institute seien “stabil” aufgestellt für ein “breites Spektrum möglicher wirtschaftlicher Auswirkungen”, heißt es in einem am Freitag veröffentlichten Bericht der Bank of England. Die britischen Banken könnten selbst im Fall einer deutlichen Verschlechterung der wirtschaftlichen Lage Unternehmen und Privathaushalte mit Krediten versorgen und Kreditausfälle von bis zu 200 Milliarden Pfund (219 Milliarden Euro) verkraften.
Allerdings bedeute Stabilität des Finanzsystems nicht, dass Kunden keinerlei Folgen eines Scheiterns der Verhandlungen für ein Post-Brexit-Abkommen und der Pandemie spüren würden, schrieb die Bank of England. Es bestehe die Möglichkeit, dass es zu “Marktschwankungen und Störungen der Finanzdienstleistungen” kommen könne. Betroffen könnten davon besonders Kunden britischer Banken sein, die in der Europäischen Union leben.
Großbritannien war zum 1. Februar aus der EU ausgetreten, bis zum Jahresende bleibt das Land aber noch im EU-Binnenmarkt und in der Zollunion. In dieser Übergangsphase ist es bisher nicht gelungen, ein Handelsabkommen für die Zeit nach dem Brexit auszuhandeln.
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