Der künftige US-Präsident Joe Biden will laut Medienberichten die China-Expertin Katherine Tai zur Handelsbeauftragten der Vereinigten Staaten machen. Tai werde Robert Lightizer nachfolgen, berichtete etwa die “New York Times” am Mittwoch (Ortszeit) unter Berufung auf mit der Angelegenheit vertraute Kreise. Tai wäre die erste asiatischstämmige Vertreterin und vierte Frau in Bidens Regierungsmannschaft. Bei einer offiziellen Nominierung Tais müsste der US-Senat der Personalie zustimmen.
Die auf Handelsrecht spezialisierte Juristin Tai hat Abschlüsse der Elite-Unis Yale und Harvard und spricht fließend Mandarin. Zur Zeit arbeitet sie für den Finanz- und Steuerausschuss des US-Repräsentantenhauses. Von 2007 bis 2014 stand sie im Dienste des US-Handelsbeauftragten und kümmerte sich um die Beziehungen zu China.
Eindruck gemacht hat Tai auch mit ihrem Beitrag zum neuen Freihandelsvertrag mit Kanada und Mexiko. Abgeordnete von Bidens Demokraten und der Republikaner hätten sie daher für den Posten des Handelsbeauftragten empfohlen, berichtete die Website “Politico”.
Der bisherige US-Präsident Donald Trump hatte im Zuge seiner “America First”-Politik einen Handelsstreit mit China angefangen. Biden will die Handelsbeziehungen zur Volksrepublik in seinen ersten Amtsmonaten unverändert lassen. Als Handelsbeauftragte müsste Tai sich unter anderem mit dem Zollstreit mit der Europäischen Union wegen Subventionen für die Luftfahrtkonzerne Airbus und Boeing beschäftigen sowie mit anderen Handelsstreitigkeiten wegen Zöllen auf Stahl- und Auminiumimporte.
Der Demokrat Biden legt am 20. Januar seinen Amtseid als US-Präsident ab. Anfang Dezember hat er begonnen, seine Regierungsmannschaft zusammenzustellen. Finanzministerin soll die frühere Chefin der US-Zentralbank, Janet Yellen, werden. Der Poster des Handelsministers ist noch nicht vergeben.
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