US-Präsident Donald Trump hat ein Dekret unterzeichnet, das US-Bürgern Vorrang bei der Verteilung von Corona-Impfstoffen einräumen soll. Der abgewählte Präsident unterzeichnete den Erlass am Dienstag bei einem “Impf-Gipfel” im Weißen Haus. Damit solle sichergestellt werden, dass US-Bürger “oberste Priorität” hätten, um “amerikanische Impfstoffe zu erhalten”, sagte Trump.
Wie genau das umgesetzt werden soll, war zunächst aber unklar. Impfstoffhersteller wie das Mainzer Unternehmen Biontech und sein US-Pharma-Partner Pfizer haben bereits Lieferverträge mit anderen Ländern unterzeichnet. Der führende Impfstoff-Regierungsberater Moncef Slaoui hatte am Morgen im Sender ABC gesagt, er wisse nicht, was es mit dem Dekret auf sich habe.
Die USA haben 100 Millionen Dosen des Biontech-Pfizer-Impfstoffes bestellt. Weil für eine Impfung zwei Spritzen notwendig sind, können damit 50 Millionen Menschen geimpft werden. Insgesamt will die US-Regierung bis Ende Februar 100 Millionen Menschen impfen lassen. Hoffnungen ruhen auch auf dem Impfstoff des US-Unternehmens Moderna.
Am Montag hatte die “New York Times” berichtet, die US-Regierung habe im Sommer eine Gelegenheit versäumt, mehr Impfstoffe von Biontech und Pfizer zu bestellen. In der Folge habe Pfizer Verträge mit anderen Staaten abgeschlossen. Ein US-Regierungsvertreter wies den Bericht zurück und erklärte, derzeit liefen Verhandlungen über weitere Bestellungen.
Ein bei der US-Arzneimittelbehörde FDA angesiedelter Impf-Ausschuss wird am Donnerstag über eine Notfallzulassung für den Biontech-Pfizer-Impfstoff beraten. Eine Entscheidung – und damit ein Beginn der Impfungen – könnte dann sehr bald erfolgen. Am Dienstag hatte die FDA in einer Analyse erklärt, der Impfstoff sei wirksam und sicher. Ebenfalls am Dienstag begann Großbritannien mit flächendeckenden Impfungen mit dem Wirkstoff.
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