Anklage fordert lebenslange Haft in "Charlie-Hebdo"-Prozess

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Im Prozess um den Anschlag auf die französische Satirezeitung “Charlie Hebdo” vor fast sechs Jahren hat die Anklage lebenslange Haftstrafen für zwei der mutmaßlichen Hintermänner der Attentäter gefordert. Die beiden Hauptverdächtigen sollen für ihre Schlüsselrolle bei der Vorbereitung des Anschlags und weiterer Angriffe lebenslang ins Gefängnis, wie die Pariser Anti-Terror-Staatsanwaltschaft am Dienstag mitteilte. Unter ihnen ist der Franzose türkischer Herkunft Ali Riza Polat.

Für die weiteren zwölf Angeklagten – darunter eine Frau – forderte die Staatsanwaltschaft in ihrem Plädoyer Haftstrafen von fünf bis 30 Jahren. Die 14 Verdächtigen sollen das islamistische Brüderpaar Chérif und Saïd Kouachi unterstützt haben, das am 7. Januar 2015 die Redaktion von “Charlie Hebdo” stürmte und zwölf Menschen tötete, darunter einige der bekanntesten Karikaturisten Frankreichs. 

Zudem halfen sie laut Anklage dem Extremisten Amédy Coulibaly, der in den darauffolgenden Tagen eine Polizistin tötete sowie vier weitere Menschen bei der Geiselnahme in einem von Juden besuchten Supermarkt. Die drei Attentäter wurden durch die Polizei gestellt und getötet. Sie hatten sich zu Al-Kaida im Jemen und der Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) bekannt.

Drei der 14 Angeklagten werden in Abwesenheit verurteilt: Sie kamen nach Einschätzung von Geheimdiensten vermutlich in Syrien oder im Irak ums Leben, werden aber weiter mit internationalem Haftbefehl gesucht. Das Urteil in dem größten Terror-Prozess der vergangenen Jahre in Frankreich wird am 16. Dezember erwartet.

© Agence France-Presse

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