Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer (CSU) und Wirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) sind zu einem Spitzengespräch mit Vertretern aus Autoindustrie, Energiewirtschaft und Kommunen über den Ausbau der Ladeinfrastruktur für E-Autos zusammengekommen. Vor Beginn der Gespräche am Donnerstag stellten Scheuer und Altmaier insbesondere die Rolle der Energiewirtschaft bei der Erweiterung der Ladenetze heraus. Die Branche spiele “eine ganz wichtige Rolle dabei, Netzprobleme zu vermeiden, wenn viele Elektroautos gleichzeitig laden”, erklärte Altmaier.
Um dies zu ermöglichen, werde das Wirtschaftsministerium einen entsprechenden Gesetzentwurf vorlegen, führte Altmaier aus. Sein Ministerium entwickle auch einen Vorschlag für ein “nutzerfreundliches und europaweit einsetzbares” Bezahlsystem für das spontane Laden an öffentlichen Ladesäulen.
Das Verkehrsministerium will laut Scheuer in den kommenden Jahren mehr als vier Milliarden Euro in die Ladeinfrastruktur “an Autobahnen, beim Arbeitgeber, beim Einkaufen und zu Hause in der eigenen Garage” investieren. Die Energiewirtschaft sei beim Ausbau der Ladenetze ein “ganz wichtiger Player”. Nötig seien ein schnelles und unkompliziertes Verlegen von Netzanschlüssen sowie verlässliche und unkomplizierte Ladevorgänge mit einer Zahlungsmöglichkeit für alle Ladesäulen.
Umfragen zufolge sind viele Deutsche offen für die Anschaffung eines Elektroautos – die meisten würden es aber zu Hause laden wollen. Vier von fünf Autofahrern finden es dennoch richtig, dass die öffentliche Ladeinfrastruktur – etwa an Autobahnen oder in Städten – mit staatlicher Hilfe ausgebaut wird. Neben mittlerweile 35.000 öffentlichen Ladepunkten verwies Scheuer am Donnerstag darauf, dass eine Woche nach dem Start seines Förderprogramms für private Ladesäulen bereits 85.000 einzelne Ladepunkte beantragt worden seien.
© Agence France-Presse