Kretschmer: Lage in den Krankenhäusern wegen Corona "extrem angespannt"

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Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer (CDU) hat vor überlasteten Krankenhäusern gewarnt: Die Situation sei Corona-bedingt “extrem angespannt, und das jetzt schon – ohne die saisonale Grippe”, sagte Kretschmer am Mittwoch im ZDF-“Morgenmagazin”. Deutschland könne auf derzeitigem Infektionsniveau “nicht durch den Winter kommen, wenn wir die medizinische Versorgung garantieren wollen”. Die Bevölkerung drohe, “eine ganze Reihe von Menschen” zu verlieren – auch jüngere.

Nach Angaben des Robert-Koch-Instituts (RKI) wurden in den vergangenen 24 Stunden 17.270 Corona-Neuinfektionen registriert. Die Zahl der Todesfälle stieg um 487. Dies ist ein neuer Höchstwert innerhalb eines Tages. Die Gesamtzahl der Toten in Verbindung mit einer Corona-Infektion liegt nun in Deutschland bei 17.123.

“Wir haben dieses Virus unterschätzt, alle miteinander”, sagte Kretschmer vor einem Treffen von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) mit den Ministerpräsidenten der Länder am Mittwoch. Er forderte ein “Umdenken” und “konsequentes Handeln” von Politik und Bevölkerung und schloss schnelle Lockerungen der Maßnahmen zur Eindämmung der Pandemie aus. “Auch in den Januartagen kann es noch so weiter gehen.” Es gelte, sich Freiheiten wieder zu “erarbeiten”, sagte Kretschmer weiter.

Der Streit über die Finanzierung der Corona-Hilfen zwischen Unionspolitikern in Bund und Ländern ist aus seiner Sicht “völlig an den Haaren herbei gezogen”. Sachsens Ministerpräsident forderte “Ruhe, Sachlichkeit und Verstand” beim Thema Corona – und einen “Kassensturz” nach einer Erholung des Pandemiegeschehens. Derzeit sei ein Streit um Geld “das letzte, was wir brauchen”.

Bei der Videokonferenz mit Merkel am Nachmittag handelt sich anders als bei den vielen Runden zur Corona-Politik in den vergangenen Monaten um einen regulär anstehenden Bund-Länder-Termin – deshalb wird es zwar um die Pandemie gehen, aber auch um viele andere Themen. Laut Regierungssprecher Steffen Seibert sind zu Corona keine “neuen Beschlüsse in der Sache” zu erwarten.

© Agence France-Presse

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