In Frankreich sind am Samstag erste Lockerungen der strengen Corona-Beschränkungen in Kraft getreten. Alle Geschäfte durften unter Hygiene-Auflagen wieder öffnen. Nach vierwöchigen strikten Ausgangsbeschränkungen dürfen die Menschen zudem ihre Häuser wieder länger für Spaziergänge oder Sport im Freien verlassen.
Frankreichs Präsident Emmanuel Macron hatte am Dienstag in einer Fernsehansprache die Wiedereröffnung von Geschäften und Gotteshäusern unter Hygiene-Auflagen erlaubt. Die Ausbreitung des Virus sei “gebremst”, sagte er.
Auch die strikten Ausgangsbeschränkungen wurden gelockert. Bislang waren Spaziergänge oder Sport auf täglich eine Stunde und einen Radius von nur einem Kilometer begrenzt, jetzt dürfen die Franzosen ihre Häuser für drei Stunden verlassen und sich in einem Radius von 20 Kilometern bewegen. Restaurants, Bars und Cafés sowie Sport- und Kultureinrichtungen bleiben aber weiter geschlossen.
Auch mehrere weitere EU-Länder kündigten für die Adventszeit Lockerungen an. In Italien dürfen sich die Einwohner der Regionen Lombardei, Piemont und Kalabrien zwischen 05.00 und 22.00 Uhr wieder frei in ihren Gemeinden bewegen. Einkaufszentren dürfen wieder öffnen. Als “rote Zonen” gelten weiterhin das Aostatal, die Provinz Bozen, die Toskana, die Abruzzen und Kampanien. Dort dürfen die Menschen ihr Zuhause nur unter bestimmten Voraussetzungen verlassen.
Auch die irische Regierung will vor Weihnachten die Auflagen für mehr Unternehmen und Einrichtungen lockern. Ab dem 1. Dezember dürfen Geschäfte, Museen, Galerien und Büchereien unter Hygiene-Auflagen wieder öffnen.
In Belgien dürfen ab dem 1. Dezember die Geschäfte ebenfalls wieder öffnen, wie Regierungschef Alexander De Croo in einer Rede ankündigte. “Die Situation in unserem Land verbessert sich”, sagte er. Der Teil-Lockdown gelte jedoch weiterhin.
Bislang wurden europaweit mehr als 17,6 Millionen Infektionen mit dem Coronavirus registriert. Nach einer Zählung der Nachrichtenagentur AFP wurde in Europa am Samstag die Marke von 400.000 Corona-Toten überschritten. Der Kontinent ist nach Lateinamerika am zweitstärksten von der Corona-Pandemie betroffen.
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