"Vater des iranischen Atomprogramms" bei Anschlag getötet

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Im Iran ist einer der wichtigsten Atomwissenschaftler des Landes bei einem Anschlag getötet worden, für den die Regierung in Teheran Israel mitverantwortlich macht. Es gebe “ernsthafte Hinweise” auf eine Beteiligung Israels an dem Anschlag auf Mohsen Fachrisadeh am Freitag durch “Terroristen”, schrieb Außenminister Mohammed Dschawad Sarif im Onlinedienst Twitter. Der Generalstabschef der Streitkräfte drohte “fürchterliche Rache” an. Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu hatte Fachrisadeh einst als den Vater des iranischen Atomprogramms bezeichnet. 

Das iranische Verteidigungsministerium hatte bekannt gegeben, dass Fachrisadeh nach einem Angriff “bewaffneter Terroristen” am Freitag in der Nähe von Teheran seinen Verletzungen erlegen sei. Der Forscher wurde demnach getötet, als mehrere Angreifer sein Auto ins Visier nahmen, die sich danach mit den Sicherheitsleuten von Fachrisadeh einen Schusswechsel lieferten. 

Bei Fachrisadeh handelte es sich um den Leiter der Forschungs- und Innovationsabteilung des iranischen Verteidigungsministeriums. Die iranischen Nachrichtenagenturen Tasnim und Fars berichteten, der Anschlag sei in der Stadt Absard in der Provinz Teheran verübt worden.

Außenminister Sarif forderte die internationale Gemeinschaft auf, “diesen Akt des Staatsterrors zu verurteilen”. Irans Generalstabschef Mohammed Bagheri schwor Rache für den getöteten Wissenschaftler. “Wir versichern, dass wir nicht ruhen werden, bis wir die Beteiligten gejagt und bestraft haben”, sagte er laut der Nachrichtenagentur Irna. Der Tod von Fachrisadeh sei ein “bitterer und schwerer Schlag”.

In den vergangenen Jahren sind mehrere andere Atomwissenschaftler im Iran getötet worden. Die Islamische Republik machte Israel für alle Tötungen verantwortlich. Israel, Teherans Erzfeind, vermutet hinter Irans Atomprogramm seit jeher den Versuch der militärischen Aufrüstung. Teheran beharrt darauf, dass sein Programm allein friedlichen Zwecken diene. 

Mit dem 2015 geschlossenen internationalen Abkommen über das iranische Atomprogramm sollte sichergestellt werden, dass der Iran nicht die Fähigkeiten zum Bau einer Atombombe erlangt. Unter US-Präsident Trump traten die USA jedoch 2018 einseitig aus dem Abkommen aus. Seither verhängte Washington zahlreiche neue Sanktionen gegen Teheran, der Iran rückte seinerseits schrittweise von dem Vertrag ab. Beide Länder standen seit Juni 2019 zweimal am Rande eines Krieges. Unter dem neugewählten Präsidenten Joe Biden hofft der Iran wieder auf Annäherung.

© Agence France-Presse

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