Stimmung in den deutschen Unternehmen verschlechtert sich im November

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In den Chefetagen deutscher Unternehmen hat sich die Stimmung weiter verschlechtert. Der Ifo-Geschäftsklimaindex für November sank von 92,5 Punkten auf 90,7 Punkte, wie das Münchener Forschungsinstitut am Dienstag mitteile. Schon im Oktober war die Stimmung gesunken. 

“Die Geschäftsunsicherheit ist gestiegen. Die zweite Corona-Welle hat die Erholung der deutschen Wirtschaft unterbrochen”, erklärte Ifo-Präsident Clemens Fuest.

Für den Geschäftsklimaindex befragt das Institut monatlich rund 9000 Unternehmen. Dabei werden sie gebeten, ihre gegenwärtige Geschäftslage zu beurteilen und ihre Erwartungen für die nächsten sechs Monate einzuschätzen. Im April war der Index wegen der Corona-Krise auf ein historisches Tief von 74,2 Punkten gestürzt. Im Mai setzte die Erholung ein, die im Oktober aber wieder stoppte. 

Im November nun fiel im verarbeitenden Gewerbe der Ausblick auf die kommenden Monate “merklich weniger optimistisch” als noch im Oktober aus. Die aktuelle Lage dagegen beurteilten die Unternehmen sogar “deutlich besser”, denn die Auftragseingänge seien noch gestiegen, wie das Ifo erläuterte. Die Industrie sei somit “der Lichtblick in diesem Monat”.

Im Dienstleistungssektor dagegen sank der Index “merklich”, er liegt im November “erstmals seit dem Juni wieder im negativen Bereich”, wie das Ifo mitteilte. Zudem blickten erheblich mehr Unternehmen pessimistisch auf die kommenden Monate. Im Bereich Hotels und Gastgewerbe seien die Indikatoren sogar “regelrecht abgestürzt”.

Auch im Handel verschlechterte sich das Geschäftsklima. Die Unternehmen waren mit ihrer aktuellen Lage weniger zufrieden, und ihre Erwartungen trübten sich ebenfalls merklich ein. Insbesondere die Einzelhändler berichteten von “deutlich weniger gut laufenden Geschäften”.

Im Bauhauptgewerbe gab die Stimmung nur leicht nach. Die Baufirmen bewerteten ihre aktuelle Lage in der Ifo-Befragung etwas besser als im Vormonat – ihre Erwartungen hingegen fielen etwas pessimistischer aus.

© Agence France-Presse

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