Der Verband der pyrotechnischen Industrie (VPI) und der Handel haben vor dem derzeit diskutierten Feuerwerksverbot an Silvester gewarnt. Während die Hersteller am Montag vor der Insolvenz einer ganzen Branche mit dem Verlust von bis zu 3000 Jobs warnten, sieht der Handel Gefahren durch vom Schwarzmarkt kommenden Böllern. In der Union scheint es allerdings Widerstand gegen ein pauschales Verbot zu geben.
Nach einem Beschlusspapier für die Beratungen der Ministerpräsidenten mit Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) am kommenden Mittwoch soll zum Jahreswechsel der Verkauf, Kauf und das Zünden von Feuerwerk verboten werden – Ziel ist, größere Gruppenbildungen zu vermeiden und auch die Krankenhäuser von durch Feuerwerkskörper verletzten Menschen zu entlasten. Medienberichten zufolge sind die von CDU und CSU geführten Bundesländer aber gegen ein Verbot.
VPI-Geschäftsführer Klaus Gotzen sagte dem Portal “t-online.de”, die Hersteller machten “mehr als 90 Prozent des Jahresumsatzes an den letzten drei Tagen rund um Silvester – ohne das Silvestergeschäft droht der Feuerwerksindustrie das Aus”. Gotzen sagte zu den drohenden Konsequenzen, womöglich gebe es dann “nie wieder Feuerwerk in Deutschland”.
Als Grund nannte er Warenbestände, die im Fall eines Verbots nicht verkauft würden. “Es müsste keine Pyrotechnik mehr produziert oder importiert werden, weil die Lager voll blieben”, sagte er. “Im Gegensatz zu anderen Branchen hätten wir also ein Jahr lang nichts zu tun – das kann sich keiner leisten.”
Der Hauptgeschäftsführer des Handelsverbands HDE, Stefan Genth, sagte den Zeitungen des Redaktionsnetzwerk Deutschland, aus Sicht des Handels gebe es keinen Grund für ein grundsätzliches Feuerwerksverbot. “Ein Verbot könnte am Ende dazu führen, dass die Verbraucher häufiger zu illegalen Feuerwerkskörpern auf dem Schwarzmarkt greifen, was häufiger zu Unfällen führt.” Die Silvesterraketen und Böller aus dem Handel hätten hingegen eine hohe Produktsicherheit.
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