Kämpfe in äthiopischer Region Tigray reißen nicht ab

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Auch nach dreiwöchigen Kämpfe ist ein Ende des Konflikts in Äthiopien zwischen der Zentralregierung und der abtrünnigen Region Tigray nicht in Sicht. Die äthiopische Armee drohte am Sonntag mit einem Großangriff auf Mekele, Hauptstadt der Region und Sitz der Regionalregierung. Das Militär werde Mekele “mit Panzern umzingeln”, sagte Armeesprecher Dejene Tsegaye staatlichen Rundfunksendern. 

Die rund 500.000 Einwohner rief er auf, sich in Sicherheit zu bringen. Wer sich hingegen nicht von der Regionalregierung lossage, werde “keine Gnade” erfahren.

Die Regierungstruppen haben in den vergangenen Tagen nach eigenen Angaben mehrere Städte eingenommen, darunter die historisch bedeutsame Stadt Aksum und das 100 Kilometer nördlich von Mekele gelegene Edaga Hamus. 

Die Regionalregierung von Tigray warf den Regierungsstreitkräften am Samstag vor, bei Angriffen auf die Stadt Adigrat mehrere Zivilisten getötet zu haben. Die Regierung bestreitet hingegen, Zivilisten anzugreifen.

In der nordäthiopischen Grenzregion Tigray gibt es bereits seit Monaten Spannungen. Die dort regierende Volksbefreiungsfront TPLF dominierte drei Jahrzehnte lang die äthiopische Politik, bevor der aktuelle äthiopische Regierungschef Abiy Ahmed 2018 an die Macht kam. Die TPLF erkennt Abiy nicht an, der im vergangenen Jahr mit dem Friedensnobelpreis ausgezeichnet worden war.

Anfang des Monats sandte Abiy Streitkräfte nach Tigray, wodurch der Konflikt mit der TPLF vollends entbrannte. Abiy hat die Appelle internationaler Politiker, die Kämpfe einzustellen und einen Vermittler in dem Konflikt zuzulassen, bisher ignoriert.

Hunderte Menschen sind Berichten zufolge bei den Kämpfen in Äthiopien bisher getötet worden, zehntausende flohen aus dem Konfliktgebiet in den benachbarten Sudan. Beobachter befürchten, dass sich die Gefechte ausweiten und die ganze Region destabilisieren könnten. 

Der Konflikt hat bereits auf das benachbarte Eritrea übergegriffen. Vor einer Woche feuerte die TPLF Raketen auf die Hauptstadt Asmara und die südwestliche Stadt Bahir Dar ab. Die Volksbefreiungsfront wirft dem Nachbarland vor, die äthiopische Zentralregierung zu unterstützen.

© Agence France-Presse

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