Der Bundestagsabgeordnete und frühere SPD-Politiker Marco Bülow ist in “Die Partei” eingetreten. Parteichef und Satiriker Martin Sonneborn überreichte Bülow bei einer gemeinsamen Pressekonferenz am Dienstag in Berlin einen überdimensionierten Mitgliedsausweis. Damit ist “Die Partei” nun erstmals im Bundestag vertreten. Sonneborn verwies daneben auf die zwei Europaabgeordneten und mehr als 240 Kommunalpolitiker der “Partei” und urteilte: “Da ist noch Luft nach oben.”
Bülow begründete seinen Eintritt auf seiner Internetseite damit, dass “Die Partei” mit ihren “satirischen Analysen und Kommentaren” offenbare, “wie starr und absurd die herrschende Politik und ihr etabliertes System geworden sind”. Die “Partei” habe “ihren eigenen Weg gefunden, hierzulande und in Europa die herrschenden Missstände aufzudecken”, erklärte der 49-Jährige.
Bülow ist seit 2002 Mitglied des Bundestags und will im kommenden Jahr in seinem Dortmunder Wahlkreis erneut als Direktkandidat antreten. Er hatte die SPD im November 2018 nach 26 Jahren Mitgliedschaft verlassen und begründete dies mit deren erneutem Eintritt in eine große Koalition mit der Union und mit einer allgemeinen Unzufriedenheit mit dem Kurs der Sozialdemokraten. Sein Bundestagsmandat behielt er jedoch.
Bülow war 2018 Gründungsmitglied der parteiübergreifenden “Aufstehen”-Bewegung, die von der damaligen Linken-Fraktionschefin Sahra Wagenknecht ins Leben gerufen wurde. Zudem hatte er sich für die Progressive Soziale Plattform engagiert. Damit wollten er und seine Mitstreiter linke Kräfte innerhalb und außerhalb der SPD bündeln, die Resonanz blieb aber gering.
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