Mehr als fünf Jahre nach dem Anschlag auf einen Hochgeschwindigkeitszug nach Paris hat in Frankreich der Prozess gegen den Täter begonnen. Der marokkanische Islamist Ayoub El Khazzani muss sich seit Montag vor einem Sonder-Schwurgericht in der französischen Hauptstadt verantworten.
El Khazzani hatte im August 2015 in dem Thalys-Zug von Amsterdam nach Paris zwei Menschen mit einer Schusswaffe und einem Messer verletzt. Dem 31-Jährigen, der sich vor dem Anschlag der Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) in Syrien angeschlossen hatte, werden versuchter Mord und Mitgliedschaft in einer Terrororganisation vorgeworfen. Ihm droht lebenslange Haft.
Bei dem Anschlag in dem Zug wurde nur deshalb Schlimmeres verhindert, weil drei Touristen aus den USA – darunter zwei Soldaten – den Täter überwältigen konnten. Die drei jungen Männer, die nach dem Anschlag in Frankreich als Helden gefeiert wurden, wollen in dem Prozess als Zeugen aussagen.
Der Fall wurde inzwischen von US-Regisseur Clint Eastwood verfilmt. In dem Film “The 15:17 to Paris”, der 2018 in den Kinos lief, spielten sich die drei US-Touristen Anthony Sadler, Alek Skarlatos und Spencer Stone selbst. Eastwood soll im Prozess per Videokonferenz zugeschaltet werden.
In dem Prozess, der bis zum 17. Dezember angesetzt ist, müssen sich noch drei weitere Männer verantworten. Sie sollen El Khazzani bei der Einreise geholfen haben, bestreiten dies aber.
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