Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan reist am Sonntag nach Nordzypern und besucht dabei auch die Stadt Varosha. Der einstige Badeort war erst im Oktober wiedereröffnet worden, nachdem die Küstenstadt über Jahrzehnte von der türkischen Armee abgeriegelt worden war. Der Besuch in Varosha findet nur wenige Wochen nach der Präsidentschaftswahl in der türkischen Republik Nordzypern statt – die Wahl gewann der von Erdogan unterstützte Kandidat Ersin Tatar.
Die Türkei hält den Nordteil Zyperns seit 1974 militärisch besetzt und erkennt als einziges Land die dortige Republik Nordzypern an. Die Armee sperrte Varosha ab, nachdem die griechischen Zyprer wegen des türkischen Einmarsches von dort geflohen waren. Allerdings beanspruchen die griechischen Zyprer den Ort bis heute für sich. Zyperns Präsident Nicos Anastasiades verurteilte Erdogans geplanten Besuch in Varosha als “beispiellose Provokation”.
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