Ermittlungen nach Anschlag in Wien laufen auf Hochtouren

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Nach dem Anschlag mit vier Todesopfern in Wien haben die österreichischen Behörden am Mittwoch weiter mit Hochdruck an der Aufklärung gearbeitet. Im Zentrum der Ermittlungen steht dabei die Frage, warum der Täter im Dezember 2019 vorzeitig aus der Haft entlassen wurde. Diese Entscheidung sei “definitiv falsch” gewesen, hatte Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) am Dienstag im österreichischen Fernsehen erklärt. “Wäre er nicht aus der Haft entlassen worden, hätte der Terroranschlag so nicht stattfinden können.”

Der Angreifer hatte am Montagabend in Wien auf Barbesucher und Restaurantangestellte geschossen und dabei vier Menschen getötet und 22 weitere verletzt, bevor er von Polizisten erschossen wurde. Bei dem Täter handelt es sich nach Behördenangaben um den aus Nordmazedonien stammenden Kujtim Fejzulai. 

Der 20-jährige Anhänger der Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) wurde demnach im April 2019 zu einer Gefängnisstrafe verurteilt, weil er versuchte, zum Dschihad nach Syrien zu reisen. Anfang Dezember wurde der Mann vorzeitig aus der Haft entlassen. Dem Angreifer gelang es offenbar, eine erfolgreiche Teilnahme an einem Programm zur Entradikalisierung vorzutäuschen.

Die österreichischen Ermittler hatten am Dienstag bei Hausdurchsuchungen umfangreiches Beweismaterial beschlagnahmt und 14 Menschen vorläufig festgenommen. Die 14 Festgenommenen würden noch vernommen, erklärte der Generaldirektor für die öffentliche Sicherheit, Franz Ruf, am Dienstagabend im österreichischen Fernsehen. Ruf schloss nicht aus, dass sie den Täter unterstützt haben.

Fejzulais Anwalt Nikolaus Rast, der den 20-Jährigen im April 2019 verteidigt hatte, beschrieb den Täter gegenüber der Nachrichtenagentur AFP als ruhig und introvertiert. Niemand habe geglaubt, dass er zu einer solchen Tat fähig wäre, erklärte er. Örtlichen Medienberichten vom Mittwoch zufolge hatte Fejzulai offenbar als Jugendlicher zunehmend Probleme in der Schule und mit seinen Eltern und begann, eine Moschee zu besuchen. 

© Agence France-Presse

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