US-Dorf Dixville Notch läutet Präsidentschaftswahl ein

Copyright AFP/Archiv Odd ANDERSEN

Das winzige Dorf Dixville Notch im Nordosten der USA hat traditionsgemäß die Präsidentschaftswahl in den USA eingeläutet. Kurz nach Mitternacht Ortszeit (Dienstag 06.00 Uhr MEZ) fand in dem Ort im Neuenglandstaat New Hampshire die Wahl statt. Die nur fünf wahlberechtigten Einwohner gaben innerhalb weniger Minuten ihre Stimmen im Wahllokal ab. 

Auch die Auszählung erfolgte dann geschwind: Alle fünf Stimmen entfielen auf den Präsidentschaftskandidaten Joe Biden von den oppositionellen Demokraten, Amtsinhaber Donald Trump ging also leer aus. 

Dixville Notch in den White Mountains nahe der Grenze zu Kanada gibt seit 1960 den Auftakt zum Wahltag bei der Präsidentenwahl, wird aber eher als Kuriosum und nicht als Leitwert für den Rest der Nation gesehen. Der volle Start in den Wahltag wird ab 06.00 Uhr Ortszeit (12.00 Uhr MEZ) folgen, wenn in mehreren Staaten im Ostteil der USA flächendeckend die Wahllokale öffnen.

2016 hatte in Dixville Notch die demokratische Kandidatin Hillary Clinton gewonnen, die dann aber überraschend die Gesamtwahl gegen Trump verlor. Wie vor vier Jahren liegt Trump auch in diesem Jahr in den landesweiten Umfragen hinten – da die meisten Demoskopen vor vier Jahren irrten, werden die Umfragen in diesem Jahr aber von vielen Beobachtern und Wählern mit großer Skepsis betrachtet.

Zudem wird die Präsidentschaftswahl im US-System auf der Ebene der einzelnen Bundesstaaten entschieden. In besonders wichtigen und womöglich wahlentscheidenden Bundesstaaten wie Florida und Pennsylvania zeichnen sich aber enge Rennen zwischen Trump und Biden ab.

Ergebnisse aus ersten Bundesstaaten werden nach Mitternacht (MEZ) erwartet. Unklar ist aber, ob die US-Fernsehsender schon in der Wahlnacht einen Gesamtsieger ausrufen werden. Wegen der Corona-Pandemie hat in diesem Jahr eine Rekordzahl von Wählern per Briefwahl abgestimmt, weswegen die Auszählung länger dauern dürfte. Es droht ein tage- oder sogar wochenlanger Wahlkrimi, der auch die Gerichte beschäftigten könnte.

© Agence France-Presse

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