EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen rechnet frühestens in einem halben Jahr mit größeren Mengen Impfstoff gegen das Corona-Virus. “Im besten Fall” könnten “im April” große Zahlen Impfdosen ausgeliefert werden, sagte von der Leyen am Mittwoch. Europas Bürger müssten sich deshalb darauf einstellen, dass es dieses Jahr “ein sehr anderes Weihnachten” geben werde.
Im besten Fall könnten für das Gesamtjahr 2021 1,2 Milliarden Impfdosen zur Verfügung stehen, sagte von der Leyen. Diese würden für etwa 700 Millionen Menschen reichen. Damit könne die EU nicht nur die eigene Bevölkerung vor dem Virus schützen, sondern auch ihr Versprechen einlösen, armen Ländern ebenfalls Impfstoff bereitzustellen.
Ein Impfstoff sei kein “wundersames Ereignis”, das die Lage “von einem Tag auf den anderen” verändere, mahnte von der Leyen. Sie verwies zudem darauf, dass der Erfolg der Entwicklungsprogramme für Impfstoffe ungewiss sei. “Wir wissen natürlich, dass nicht jeder Kandidat ein Erfolg sein wird”, sagte sie. Deshalb habe die EU im Auftrag der Mitgliedstaaten Verträge und Vorvereinbarungen mit einer Reihe von möglichen Anbietern geschlossen.
Unklar sei aber auch bei erfolgreichen Impfstoffen, wie hoch die Immunität sein werde, die sie lieferten, sagte die Kommissionschefin. Diese werde nicht bei hundert Prozent liegen. “Es könnten 70 Prozent sein, vielleicht sogar weniger.” Dies sei durchaus normal bei einer ersten Generation von Impfstoffen.
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