Facebook löscht gefälschte Profile mit Verbindung zu Pro-Trump-Gruppen

Copyright AFP/Archiv Olivier DOULIERY

Weniger als vier Wochen vor der US-Präsidentschaftswahl hat Facebook hunderte Fake-Profile und dutzende Gruppen gelöscht, die in dem Online-Dienst Stimmung für Amtsinhaber Donald Trump oder gegen dessen Wahl-Herausforderer Joe Biden gemacht haben. Der Leiter der Abteilung für Cyber-Sicherheit bei Facebook, Nathanial Gleicher, sagte am Donnerstag, das Unternehmen habe das Marketingunternehmen Rally Forge vollständig gesperrt. Dieses habe im Auftrag Trump-naher Organisationen “unauthentisches Verhalten” auf Facebook koordiniert. 

Mit “unauthentischem Verhalten” bezeichnet Facebook das Vorgehen von Nutzern, die unter falscher Identität politische Botschaften in dem Online-Dienst hinterlassen. Insgesamt seien 200 augenscheinlich gefälschte Facebook-Profile und 55 Facebook-Gruppen gelöscht worden, teilte Gleicher mit. Auch beim Tochterunternehmen Instagram habe man 76 Profile gesperrt. 

“Viele dieser Profile nutzten Archivfotos und gaben sich als rechts stehende Personen aus”, erklärte Gleicher. Obwohl die “Menschen hinter diesem Netzwerk” versucht hätten, ihre Identität zu verschleiern, habe Facebook die gefälschten Profile auf die Aktivitäten von Rally Forge zurückführen können. 

Die Marketingfirma sei nun blockiert, erklärte Gleicher. “Wir werden weiterhin alle damit in Zusammenhang stehenden Netzwerke untersuchen und Konsequenzen ziehen, sollten wir feststellen, dass sie ebenfalls an unauthentischem Verhalten beteiligt sind.”

Den Angaben zufolge folgten insgesamt rund 373.000 Facebook-Nutzer den gefälschten Profilen oder Gruppen. Bei Instagram waren es 22.000 Nutzer. 

Laut Gleicher wurde Facebook in der Angelegenheit tätig, nachdem die “Washington Post” über die Verbreitung von Falschnachrichten durch Trump nahestehende Organisationen bei Facebook berichtet hatte. Dem Zeitungsbericht zufolge beauftragte Rally Forge Jugendliche damit, Beiträge in Online-Netzwerken zu verbreiten, die Trump in ein positives Licht rücken. 

© Agence France-Presse

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