Weltärztepräsident Frank Ulrich Montgomery hat vor einer Öffnung der innereuropäischen Grenzen für den Tourismus gewarnt. Die deutschen Grenzen sollten angesichts der fortdauernden Corona-Pandemie in beide Richtungen für Urlauber geschlossen bleiben, sagte Montgomery den Zeitungen der Funke Mediengruppe (Dienstagsausgaben). “Aus gesundheitlichen Gründen wäre es das Beste, die Menschen blieben an ihrem Wohnort”, betonte er.
Bundesaußenminister Heiko Maas (SPD) hatte am Montag für einen “kontrollierten Wiedereinstieg in den europäischen Tourismus” im Sommer plädiert. Voraussetzung sei ein koordiniertes Vorgehen der Staaten, sagte Maas nach einer Videokonferenz mit seinen Kollegen aus zehn wichtigen Urlaubsländern der EU. Ab Mitte Juni will der Minister auch die Reisewarnung für EU-Staaten aufheben.
Montgomery warnte jedoch vor einem gefährlichen Wettlauf. Die anvisierten Lockerungen für Urlauber bereiteten ihm große Sorge, weil sie einen Überbietungswettbewerb darin einleiteten, welches Land sich “weiter” und “schneller” öffne. Durch den Reiseverkehr steige das Risiko einer zweiten Infektionswelle. Sie werde härter sein als die erste, “weil wir nicht mehr so vorsichtig sein werden”, sagte der Präsident des Weltärztebundes.
dja
© Agence France-Presse