Ein schwerwiegender Vorfall im morgendlichen Berufsverkehr hat am Sonntag für erhebliche Verkehrsbehinderungen und einen Großeinsatz der Polizei im Raum Ulm gesorgt. Ein 22-jähriger Autofahrer steht im Verdacht, durch ein hochgefährliches Manöver auf der Bundesstraße 10 zwei aufeinanderfolgende Kollisionen verursacht zu haben. Der junge Mann war nach ersten Erkenntnissen der Beamten am frühen Sonntagmorgen in Richtung Ulm unterwegs, als sich die dramatischen Szenen auf Höhe der Anschlussstelle Ulm-West abspielten.
**Kollision nach riskantem Richtungswechsel**
Gegen 07:00 Uhr befand sich der 22-Jährige mit seinem Mercedes auf der viel befahrenen Bundesstraße. Plötzlich bremste er sein Fahrzeug ab. Zeugenberichten zufolge unternahm er den Versuch, seinen Wagen direkt auf der Fahrbahn zu wenden. Dieser Vorgang ist auf Autobahnen und autobahnähnlich ausgebauten Bundesstraßen streng untersagt und lebensgefährlich. Ein nachfolgender 54-jähriger Fahrer eines Volkswagen konnte trotz einer sofortigen Reaktion nicht mehr ausweichen. Es kam zum Zusammenstoß der beiden Fahrzeuge im Bereich der Ausfahrt Ulm-West. Die Wucht des Aufpralls schleuderte die Trümmerteile über mehrere Fahrstreifen.
**Fluchtversuch verschärft die Situation**
Anstatt an der Unfallstelle anzuhalten und sich um die Schadensregulierung sowie mögliche Verletzte zu kümmern, setzte der Mercedes-Fahrer seine Fahrt unvermittelt fort. Die Polizei leitete umgehend eine Fahndung im Nahbereich ein. Die Gefährdungslage blieb jedoch bestehen, da das Fahrzeug des Flüchtigen bereits durch den ersten Aufprall beschädigt war. Der 54-jährige VW-Fahrer blieb nach ersten Informationen glücklicherweise unverletzt, doch an seinem Fahrzeug entstand erheblicher Sachschaden. Die Polizei sicherte die Unfallstelle ab, während weitere Streifenwagen die Verfolgung aufnahmen.
**Zweite Kollision stoppt den Unfallverursacher**
Die Flucht währte nur kurze Zeit. Nur wenige Kilometer vom ersten Unfallort entfernt verlor der 22-Jährige erneut die Kontrolle über seinen Wagen. Er kollidierte ein zweites Mal mit einem anderen Verkehrsteilnehmer. Dieser erneute Zusammenstoß führte schließlich dazu, dass das Fluchtfahrzeug fahrunfähig liegen blieb. Die herbeigeeilten Polizisten konnten den jungen Mann noch vor Ort festnehmen. Die Ermittler untersuchen nun, ob neben menschlichem Versagen auch Alkoholeinfluss oder andere berauschende Mittel eine Rolle bei den riskanten Fahrmanövern gespielt haben.
**Rechtliche Folgen und Sachschaden**
Das Polizeipräsidium Ulm hat mehrere Strafverfahren gegen den Verursacher eingeleitet. Neben der Gefährdung des Straßenverkehrs muss sich der Mann wegen unerlaubten Entfernens vom Unfallort verantworten. Der Führerschein des Fahrers wurde vorläufig sichergestellt. Die Gesamtsumme der entstandenen Sachschäden wird derzeit auf mehrere zehntausend Euro geschätzt. Die Bundesstraße 10 musste für die Dauer der Unfallaufnahme und die Bergungsarbeiten in Fahrtrichtung Ulm zeitweise gesperrt werden. Die Beamten suchen nun nach weiteren Zeugen, die das Fahrverhalten des Mercedes-Fahrers vor den Unfällen beobachtet haben.
**(Ulm TV Redaktion)**

