**Ein Ende einer Ära in Saint-Tropez**
Die französische Schauspielerin Brigitte Bardot ist tot. Sie verstarb im Alter von 91 Jahren in ihrem Wohnsitz an der Côte d’Azur. Medienberichte aus Frankreich bestätigten das Ableben der Künstlerin am Sonntag. Sie soll friedlich in ihrem Haus „La Madrague“ im Kreise enger Vertrauter eingeschlafen sein. Bardot galt über Jahrzehnte als eines der bekanntesten Gesichter der französischen Kulturgeschichte und prägte das Bild des Landes in der Welt entscheidend mit.
**Der Aufstieg zum globalen Phänomen**
Brigitte Bardot begann ihre schauspielerische Laufbahn bereits in der frühen Nachkriegszeit. Ihr Debüt vor der Kamera gab sie als Jugendliche. Der internationale Ruhm stellte sich Mitte der 1950er-Jahre schlagartig ein. Durch die Zusammenarbeit mit dem Regisseur Roger Vadim wurde sie zum Inbegriff eines neuen Frauntyps im globalen Kino. Filme wie „Und immer lockt das Weib“ machten sie weltweit bekannt. Sie verkörperte eine Form der Unabhängigkeit und Freiheit, die in der damaligen konservativen Gesellschaft für großes Aufsehen sorgte. In dieser produktiven Phase drehte sie insgesamt 47 Filme und prägte die Ästhetik des europäischen Films nachhaltig. Ihr Name wurde zu einer Marke, die weit über das Kino hinausreichte.
**Der radikale Bruch mit dem Filmgeschäft**
Trotz ihres massiven kommerziellen Erfolgs entschied sich Bardot früh für einen endgültigen Ausstieg aus der Branche. Im Jahr 1973 kehrte sie der Filmwelt dauerhaft den Rücken. Zu diesem Zeitpunkt war sie eine der bestbezahlten Schauspielerinnen der Welt. Sie erklärte damals öffentlich, die Oberflächlichkeit der Branche nicht mehr ertragen zu wollen. Dieser radikale Schritt überraschte die internationale Öffentlichkeit und die Fachwelt gleichermaßen. Anstatt weiter im Rampenlicht zu stehen, suchte sie die Abgeschiedenheit. Ihr Anwesen in Saint-Tropez wurde zu ihrem dauerhaften Rückzugsort und privaten Refugium. Von dort aus baute sie sich ein neues Leben fernab der roten Teppiche und Blitzlichtgewitter auf.
**Ein Leben im Dienste der Tiere**
Der zweite Teil ihres Lebensweges war fast ausschließlich dem Schutz von Tieren gewidmet. Im Jahr 1986 gründete sie die „Fondation Brigitte Bardot“. Um das notwendige Startkapital für diese Organisation zu generieren, verkaufte sie einen Großteil ihres persönlichen Besitzes und wertvollen Schmuck. Ihr leidenschaftlicher Kampf gegen die Robbenjagd in Kanada brachte ihr weltweite Aufmerksamkeit und Anerkennung. Sie setzte sich zudem vehement gegen den Verzehr von Pferdefleisch und für deutlich verbesserte Bedingungen in der Nutztierhaltung ein. Ihr politisches Engagement war oft von sehr konsequenten Forderungen geprägt. Bardot betonte wiederholt, dass sie im Tierschutz ihre eigentliche und wahre Lebensaufgabe gefunden habe.
**Reaktionen auf das Ableben der Künstlerin**
Die Nachricht von ihrem Tod löste in ihrer Heimat Frankreich sowie auf internationaler Ebene tiefe Anteilnahme aus. Politische Vertreter in Paris würdigten ihren bleibenden Einfluss auf die kulturelle Identität der Nation. In ihrer Wahlheimat Saint-Tropez versammelten sich bereits kurz nach Bekanntwerden der Nachricht zahlreiche Menschen. Sie legten Blumen und Gedenkbotschaften vor den Toren ihres Grundstücks nieder. Die örtlichen Behörden bereiten derzeit offizielle Trauerfeierlichkeiten vor, um ihr Lebenswerk zu ehren. Brigitte Bardot hinterlässt ein umfangreiches Erbe, das sowohl aus filmischen Meilensteinen als auch aus jahrzehntelangem aktivistischem Einsatz besteht.
**(Ulm TV Redaktion)**

