**Einsatz in Bremen-Hemelingen**
Ein routinemäßiger Polizeieinsatz im Bremer Stadtteil Hemelingen nahm am vergangenen Wochenende eine höchst ungewöhnliche Wendung. Die Beamten suchten am späten Sonntagabend eine Privatwohnung auf, um einen bestehenden Haftbefehl zu vollstrecken. Ziel der Maßnahme war ein 28-jähriger Mann, der wegen verschiedener Delikte zu einer mehrjährigen Freiheitsstrafe verurteilt worden war. Da der Gesuchte den Antritt seiner Strafe zuvor ignoriert hatte, wurde die polizeiliche Festnahme angeordnet. Zu Beginn der Durchsuchung deutete jedoch wenig darauf hin, dass die Beamten fündig werden würden.
Die Einsatzkräfte verschafften sich rechtmäßig Zutritt zu der Wohnung und begannen mit einer systematischen Kontrolle sämtlicher Räumlichkeiten. Trotz akribischer Untersuchung von Schränken und Nischen blieb der 28-Jährige zunächst unauffindbar. Die Wohnung wirkte auf den ersten Blick verlassen, obwohl es deutliche Anzeichen für eine kurz zuvor erfolgte Nutzung gab. Die Polizisten ließen sich von der scheinbaren Abwesenheit nicht beirren und setzten ihre Suche nach dem Gesuchten fort.
**Ein verdächtiges Spielzeug im Kinderzimmer**
Während die Beamten ein Zimmer kontrollierten, fiel ihnen ein überdimensionales Stofftier auf, das in einer Ecke des Raumes platziert war. Es handelte sich um einen massiven Teddybären, der fast die Größe eines Erwachsenen erreichte. Das Plüschtier wirkte in seiner Position unnatürlich steif und schwerfällig. Bei einer genaueren Inspektion bemerkten die erfahrenen Polizisten jedoch eine minimale Eigenbewegung des Objekts. Zudem drangen rhythmische Atemgeräusche aus dem Inneren des Bären, die nicht zu einem leblosen Gegenstand passten.
Die Beamten näherten sich dem Stofftier mit der gebotenen Vorsicht. Schnell wurde klar, dass das Füllmaterial im Rückenbereich des Teddybären fachmännisch entfernt worden war. Der so entstandene Hohlraum bot genügend Platz für eine schmale Person. Nach einer direkten Aufforderung durch die Polizei gab der Gesuchte sein Versteck schließlich auf. Er befreite sich mühsam aus der Stoffhülle und ließ sich widerstandslos festnehmen. Die Präzision, mit der das Versteck vorbereitet worden war, sorgte selbst bei den erfahrenen Kräften für Erstaunen.
**Hintergründe der Flucht und Festnahme**
Der Festgenommene hatte offensichtlich Vorkehrungen getroffen, um einer drohenden Inhaftierung zu entgehen. Die Manipulation des großen Stofftieres erforderte handwerkliches Geschick und eine bewusste Planung. Durch diese kreative Methode hoffte der Mann, den Blicken der Justiz dauerhaft zu entkommen. Gegen den 28-Jährigen lagen mehrere rechtskräftige Verurteilungen vor, die unter anderem verschiedene Eigentumsdelikte umfassten. Da er weder die verhängten Geldstrafen bezahlte noch auf gerichtliche Ladungen reagierte, war die Festnahme die letzte Konsequenz.
Der Versuch, sich in einem Stofftier zu tarnen, scheiterte letztlich an der menschlichen Biologie. Die stickige Luft und die körperliche Anspannung innerhalb der engen Hülle führten zu einer deutlich hörbaren, schweren Atmung, die den Mann verriet. Die Polizeibeamten betonten im Nachgang, dass eine gründliche Durchsuchung auch vermeintlich harmlose Gegenstände niemals ausschließen dürfe. Der Einsatz konnte nach der Entdeckung zügig und ohne weitere Zwischenfälle abgeschlossen werden.
**Überstellung in den Strafvollzug**
Nach der Festnahme in der Wohnung wurde der Mann zur Dienststelle gebracht, um die notwendigen erkennungsdienstlichen Maßnahmen durchzuführen. Die Identität des 28-Jährigen wurde zweifelsfrei bestätigt. Im Anschluss erfolgte der unmittelbare Transport in eine Justizvollzugsanstalt, wo er nun seine mehrjährige Haftstrafe verbüßt. Der präparierte Teddybär verblieb als Beweisstück der skurrilen Fluchttaktik in der Wohnung. Der Vorfall unterstreicht die Notwendigkeit polizeilicher Aufmerksamkeit selbst bei alltäglich wirkenden Details.
In den Polizeiberichten wird der Einsatz als Erfolg gewertet, da ein gesuchter Straftäter dem Justizsystem zugeführt werden konnte. Die Beamten zeigten sich zufrieden, dass der Einsatz ohne Gewaltanwendung und ohne Verletzte endete. Solche kuriosen Verstecke kommen im polizeilichen Alltag selten vor, fordern jedoch die Wachsamkeit der Einsatzkräfte in besonderem Maße heraus. Der Fall aus Bremen-Hemelingen wird vermutlich als einer der ungewöhnlichsten Festnahmeorte des Jahres in Erinnerung bleiben.
**(Ulm TV Redaktion)**

