Am Dienstag sorgte ein ungewöhnlicher Einsatz für Aufsehen bei den Beamten im Raum Konstanz. Ein vierbeiniger Verkehrsteilnehmer löste einen Polizeieinsatz aus, der in einer nicht alltäglichen Festnahme mündete. Ein Schaf war von seiner Herde ausgebüxt. Es irrte orientierungslos auf einer stark befahrenen Landstraße umher. Mehrere Autofahrer entdeckten das Tier auf der Fahrbahn. Sie alarmierten umgehend die Behörden, da eine akute Unfallgefahr bestand.
Die Polizei reagierte sofort auf die Meldungen. Eine Streife rückte aus, um die Gefahrenstelle abzusichern. Vor Ort fanden die Beamten das Tier in unmittelbarer Nähe des fließenden Verkehrs. Da kein spezieller Tiertransporter zur Verfügung stand, mussten die Ordnungshüter improvisieren. Die Sicherheit der Verkehrsteilnehmer erforderte ein schnelles Handeln. Kurzerhand wurde der Streifenwagen zum Transportmittel umfunktioniert.
**Ungewöhnlicher Gefangener auf der Rückbank**
Das Schaf wurde von den Polizisten vorsichtig in den Fond des Dienstfahrzeugs geleitet. Normalerweise ist dieser Bereich für Tatverdächtige reserviert. In diesem Fall nahm jedoch ein wolliger Delinquent auf den Sitzen Platz. Die Beamten sicherten das Tier für die Fahrt ab. Das Schaf zeigte sich dabei erstaunlich kooperativ und ruhig. Es schien die ungewohnte Umgebung ohne größere Gegenwehr zu akzeptieren.
Der Anblick des Schafes auf der Rückbank sorgte bei vorbeifahrenden Zeugen für Erstaunen. Die Beamten selbst nahmen die Situation mit einer Prise Humor. In ihrem Bericht bezeichneten sie sich scherzhaft als Hilfsschäfer im Dienst. Dennoch stand der Ernst der Lage im Vordergrund. Ein Tier dieser Größe kann bei einer Kollision mit einem Fahrzeug erhebliche Schäden und Verletzungen verursachen.
**Gefährlicher Ausflug auf die Landstraße**
Das Tier war vermutlich durch eine Beschädigung im Zaun von seiner Weide entkommen. Auf der Suche nach frischem Gras verlor es den Anschluss an seine Herde. Die Landstraße wirkte auf das Fluchttier zunächst einschüchternd. Durch die schnelle Reaktion der Autofahrer konnte jedoch Schlimmeres verhindert werden. Die Polizei lobte das besonnene Verhalten der Zeugen, die sofort den Notruf wählten.
Das Einfangen gestaltete sich zunächst als Herausforderung. Schafe reagieren empfindlich auf laute Geräusche und ungewohnte Bewegungen. Die Polizisten mussten sich dem Tier behutsam nähern, um eine Panikreaktion zu vermeiden. Nach einigen Minuten gelang es den Beamten, das Vertrauen des Schafes zu gewinnen und es sicher in Richtung des Wagens zu führen.
**Spezialtransport im Streifenwagen**
Die Entscheidung für den Transport im Streifenwagen war eine rein pragmatische Maßnahme. Eine längere Wartezeit auf ein passendes Fahrzeug hätte die Sperrung der Landstraße unnötig in die Länge gezogen. Zudem herrschten niedrige Temperaturen, die einen schnellen Abtransport begünstigten. Eine Decke diente als Schutz für die Polsterung des Einsatzfahrzeugs. So konnte die Fahrbahn zügig wieder für den restlichen Verkehr freigegeben werden.
Während der kurzen Fahrt zum Zielort verhielt sich das Schaf vorbildlich. Es blickte interessiert aus dem Seitenfenster und beobachtete die vorbeiziehende Landschaft. Für die Polizisten bot dieser Einsatz eine willkommene Abwechslung zum regulären Dienstalltag. Die bürokratische Zuordnung des Tieres verlief ebenfalls reibungslos, da es über eine entsprechende Kennzeichnung am Ohr verfügte.
**Glückliches Ende für Mensch und Tier**
Nur wenig später konnte das Schaf wieder seiner Herde zugeführt werden. Der Besitzer des Tieres wurde ausfindig gemacht und nahm seinen Schützling sichtlich erleichtert in Empfang. Er hatte das Fehlen des Tieres bereits bemerkt und war dankbar für das schnelle Eingreifen der Polizei. Die Beamten wiesen den Halter darauf hin, die Umzäunung der Weide gründlich zu prüfen, um künftige Ausbrüche zu verhindern.
Dieser Vorfall zeigt einmal mehr die Vielseitigkeit der polizeilichen Arbeit. Neben der Verkehrsüberwachung und der Kriminalitätsbekämpfung gehört auch der Schutz von Tieren zu den täglichen Aufgaben. In diesem Fall endete die Festnahme für alle Beteiligten glimpflich. Das Schaf grast nun wieder sicher auf seiner Weide, weit entfernt vom Asphalt der Landstraße.
**(Ulm TV Redaktion)**

