Ein folgenschwerer Gebäudebrand in der Ulmer Oststadt hat in der Nacht auf Montag zu einem massiven Aufgebot an Rettungskräften geführt. Gegen Mitternacht gingen bei der Integrierten Leitstelle zahlreiche Notrufe ein, die eine starke Rauchentwicklung aus einem Wohngebäude meldeten. Die Feuerwehr rückte umgehend mit mehreren Löschzügen zum Einsatzort aus, um eine weitere Ausbreitung der Flammen zu verhindern und die Bewohner in Sicherheit zu bringen.
**Evakuierung und medizinische Erstversorgung**
Beim Eintreffen der ersten Einheiten schlugen bereits Flammen aus einem Fenster im Obergeschoss. Die Priorität der Einsatzkräfte lag unmittelbar auf der Rettung der im Haus befindlichen Personen. Da das Treppenhaus bereits teilweise verraucht war, mussten einige Bewohner über Drehleitern aus ihren Wohnungen befreit werden. Insgesamt wurden über ein Dutzend Personen aus dem Gebäude evakuiert und in einem bereitgestellten Bus der Stadtwerke vorübergehend untergebracht.
Der Rettungsdienst war mit einem Großaufgebot vor Ort, um die Betroffenen medizinisch zu sichten. Mehrere Personen wurden wegen des Verdachts auf eine Rauchgasvergiftung noch vor Ort untersucht. Zwei Bewohner mussten zur weiteren Behandlung in umliegende Kliniken transportiert werden. Die psychologische Betreuung der teils unter Schock stehenden Anwohner wurde durch spezialisierte Kriseninterventionsteams sichergestellt.
**Herausfordernde Löscharbeiten unter Atemschutz**
Die Brandbekämpfung gestaltete sich aufgrund der dichten Bebauung und der Brandausbreitung innerhalb der Bausubstanz als schwierig. Mehrere Trupps unter schwerem Atemschutz drangen in das Gebäude vor, um den Brandherd direkt zu bekämpfen. Parallel dazu wurde ein Außenangriff über die Drehleiter eingeleitet, um ein Übergreifen des Feuers auf die direkt angrenzenden Nachbarhäuser zu unterbinden. Durch den gezielten Einsatz von Löschwasser und Schaummitteln konnte der Brand nach etwa zwei Stunden unter Kontrolle gebracht werden.
Nachdem die offenen Flammen gelöscht waren, begannen die aufwendigen Nachlöscharbeiten. Mit Wärmebildkameras suchten die Feuerwehrleute nach verborgenen Glutnestern in den Decken- und Wandkonstruktionen. Teile der Dachverkleidung mussten gewaltsam geöffnet werden, um sicherzustellen, dass keine weitere Entzündungsgefahr bestand. Die Arbeiten zogen sich bis in die frühen Morgenstunden hin.
**Ermittlungen zur Brandursache aufgenommen**
Das betroffene Gebäude ist derzeit nicht bewohnbar. Die Polizei hat die Einsatzstelle beschlagnahmt und die Ermittlungen zur bislang ungeklärten Brandursache aufgenommen. Spezialisten der Kriminaltechnik werden den Brandort im Laufe des Tages untersuchen, sobald dieser vollständig ausgekühlt und sicher begehbar ist. Ersten Schätzungen zufolge beläuft sich der entstandene Sachschaden auf einen hohen sechsstelligen Betrag.
Die Ortsdurchfahrt blieb für die Dauer des Einsatzes komplett gesperrt. Der Verkehr wurde weiträumig umgeleitet, was jedoch aufgrund der nächtlichen Uhrzeit nur zu geringen Behinderungen führte. Die Feuerwehr war mit insgesamt 60 Kräften und 12 Fahrzeugen im Einsatz. Auch Vertreter der Stadtverwaltung machten sich vor Ort ein Bild von der Lage, um die Unterbringung der obdachlos gewordenen Bewohner zu koordinieren.
**(Ulm TV Redaktion)**

