**Appell an die demokratische Gemeinschaft**
In seiner diesjährigen Weihnachtsansprache thematisierte Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier die aktuelle gesellschaftliche Lage. Er hob die Bedeutung des Miteinanders in schwierigen Zeiten hervor. Das Staatsoberhaupt forderte die Bürger auf, trotz politischer Differenzen das Gespräch zu suchen. Ein friedliches Zusammenleben basiere auf Respekt und gegenseitigem Verständnis. Steinmeier warnte vor einer zunehmenden Polarisierung, die das Fundament der Demokratie gefährden könnte. Es sei entscheidend, Kompromisse als Stärke und nicht als Schwäche zu begreifen. Nur durch gemeinsames Handeln ließen sich die anstehenden Herausforderungen bewältigen. Der Präsident mahnte an, dass der Schutz der Institutionen eine Aufgabe für alle Bürger darstelle.
**Bewältigung globaler und nationaler Krisen**
Der Bundespräsident ging auch auf die internationalen Spannungen und wirtschaftlichen Unsicherheiten ein. Er erkannte die Sorgen vieler Menschen bezüglich der globalen Sicherheitslage und der Inflation an. Trotz dieser Belastungen betonte er die Widerstandsfähigkeit der Gesellschaft. Er verwies auf die Notwendigkeit, internationale Partnerschaften zu stärken und konsequent für humanitäre Werte einzustehen. Im Inland forderte er eine Rückbesinnung auf die bewährten Stärken des Sozialstaats. Die Unterstützung von bedürftigen Gruppen müsse ein zentrales Anliegen der Politik bleiben. Steinmeier lobte in diesem Zusammenhang das unermüdliche Engagement zahlreicher Ehrenamtlicher, die das soziale Gefüge in Städten und Gemeinden stützen.
**Die Bedeutung des gesellschaftlichen Diskurses**
Ein weiterer Schwerpunkt der Rede war die Qualität des gesellschaftlichen Austauschs im digitalen Zeitalter. Steinmeier kritisierte die Verbreitung von Hassrede und gezielter Desinformation in sozialen Netzwerken. Er appellierte an die Medienkompetenz der Bevölkerung und forderte einen sachlichen Austausch von Argumenten. Demokratie lebe vom konstruktiven Streit, müsse aber festen Regeln folgen. Der Bundespräsident rief dazu auf, auch gegensätzlichen Meinungen zuzuhören, ohne diese sofort abzuwerten oder auszugrenzen. Ein offener und ehrlicher Dialog sei das wirksamste Mittel gegen gesellschaftliche Radikalisierung. Er ermutigte die Menschen, sich wieder aktiver in die Gestaltung ihres direkten Lebensumfeldes einzubringen.
**Hoffnung und Ausblick auf das kommende Jahr**
Zum Abschluss seiner Ansprache vermittelte das Staatsoberhaupt eine deutliche Botschaft der Zuversicht. Er zeigte sich überzeugt, dass Deutschland über die nötigen Ressourcen und den nötigen Erfindungsgeist verfügt, um die Zukunft positiv zu gestalten. Weihnachten sei eine Zeit der Besinnung und des notwendigen Innehaltens. Diese Phase der Ruhe solle genutzt werden, um neue Kraft für die bevorstehenden Aufgaben im neuen Kalenderjahr zu schöpfen. Steinmeier schloss mit den besten Wünschen für das Jahr 2026 und betonte die existenzielle Wichtigkeit von Hoffnung. Er erinnerte daran, dass positive Veränderungen oft im Kleinen und im privaten Umfeld ihren Anfang nehmen. Der feste Zusammenhalt in der Nachbarschaft, im Verein und in der Familie bilde die unverzichtbare Basis für ein stabiles und zukunftsfähiges Land.
**(Ulm TV Redaktion)**

