Am späten Abend des 24. Dezembers kam es in einem Mehrfamilienhaus im Ulmer Stadtteil Böfingen zu einem folgenschweren Brandereignis. Gegen 21:30 Uhr lösten automatische Brandmelder sowie zahlreiche Notrufe besorgter Anwohner einen Großeinsatz der Rettungskräfte aus. Die Feuerwehr Ulm rückte mit einem erweiterten Löschzug aus, um die Gefahrenlage vor Ort unter Kontrolle zu bringen. Beim Eintreffen der ersten Einheiten drang bereits dichter, dunkler Qualm aus einer Wohnung im vierten Obergeschoss des Gebäudes.
**Evakuierung und medizinische Erstversorgung der Bewohner**
Die Einsatzkräfte priorisierten unmittelbar nach der Ankunft die Menschenrettung. Aufgrund der starken Rauchentwicklung in den Treppenhäusern saßen mehrere Bewohner in ihren Wohnungen fest. Atemschutztrupps drangen in das Gebäude vor, um die betroffenen Etagen systematisch zu räumen. Insgesamt mussten zwölf Personen ihre Räumlichkeiten verlassen und wurden vorübergehend in einem bereitgestellten Linienbus der Stadtwerke untergebracht. Dort erhielten sie Schutz vor der Kälte und eine psychologische Erstbetreuung.
Der Rettungsdienst war mit drei Rettungswagen und einem Notarzt vor Ort. Fünf Bewohner, darunter zwei Kinder, wurden wegen des Verdachts auf eine Rauchgasvergiftung untersucht. Nach einer ersten klinischen Einschätzung vor Ort erfolgte der Transport von zwei erwachsenen Personen in eine nahegelegene Klinik zur weiteren Beobachtung. Die übrigen Betroffenen konnten nach Abschluss der Belüftungsmaßnahmen im Laufe der Nacht wieder in ihre Wohnungen zurückkehren, sofern diese nicht unmittelbar vom Brand betroffen waren.
**Technische Details der Brandbekämpfung im Wohnkomplex**
Die Brandbekämpfung gestaltete sich aufgrund der baulichen Gegebenheiten im vierten Stockwerk anspruchsvoll. Die Feuerwehr setzte ein C-Rohr im Innenangriff ein, um die Flammen in der Küche der betroffenen Wohnung zu löschen. Parallel dazu wurde über eine Drehleiter eine mögliche Brandausbreitung über die Fassade kontrolliert. Durch das schnelle Eingreifen der Wehrmänner konnte ein Übergreifen des Feuers auf benachbarte Wohneinheiten oder den Dachstuhl verhindert werden.
Nachdem das Feuer gelöscht war, kamen Hochleistungslüfter zum Einsatz. Diese Geräte dienten dazu, die toxischen Brandgase aus dem Gebäude zu drücken und die Sichtverhältnisse für die Nachkontrollen zu verbessern. Die betroffene Wohnung ist bis auf Weiteres nicht bewohnbar. Die Wasser- und Stromversorgung musste in Teilen des betroffenen Stockwerks aus Sicherheitsgründen temporär unterbrochen werden.
**Ermittlungen zur Brandursache und Sachschadenshöhe**
Die Polizei hat noch in der Nacht die Ermittlungen zur Ursache des Feuers aufgenommen. Nach ersten Erkenntnissen der Beamten könnte ein technischer Defekt an einem elektrischen Küchengerät den Brand ausgelöst haben. Hinweise auf eine vorsätzliche Brandstiftung liegen zum jetzigen Zeitpunkt nicht vor. Spezialisten der Kriminaltechnik werden das Brandobjekt in den kommenden Tagen einer detaillierten Untersuchung unterziehen, um die genaue Ausbruchsstelle und den Hergang zu rekonstruieren.
Der entstandene Sachschaden an dem Gebäude und dem Inventar wird von den Behörden auf eine Summe im mittleren fünfstelligen Bereich geschätzt. Die genaue Schadenssumme kann erst nach einer vollständigen Begehung durch Versicherungsgutachter beziffert werden. Während des gesamten Einsatzes war die betroffene Straße im Stadtteil Böfingen für den Durchgangsverkehr komplett gesperrt.
**(Ulm TV Redaktion)**

