Die Vernetzung der eigenen vier Wände bietet heutzutage einen enormen Komfort, birgt jedoch auch neue Risiken für die Privatsphäre. Von der intelligenten Glühbirne bis zur vernetzten Überwachungskamera – jedes Gerät im Internet der Dinge (IoT) stellt ein potenzielles Einfallstor für Hacker dar.
**Das Fundament: Ein sicheres Heimnetzwerk**
Der Router bildet das Herzstück der digitalen Infrastruktur und sollte daher besonders geschützt werden. Es ist unerlässlich, das vom Hersteller vergebene Standardpasswort sofort gegen eine komplexe Zeichenfolge auszutauschen.
Zudem empfiehlt es sich, ein separates Gast-WLAN für Smart-Home-Komponenten einzurichten. Dies isoliert die Geräte von Ihren privaten Computern und Smartphones, auf denen sensible Daten gespeichert sind.
**Software-Aktualisierungen als Pflichtaufgabe**
Sicherheitslücken in der Software sind die häufigste Ursache für erfolgreiche Angriffe auf vernetzte Geräte. Hersteller veröffentlichen regelmäßig Patches, um bekannte Schwachstellen zu schließen und die Systemstabilität zu verbessern.
Nutzer sollten die automatische Update-Funktion in den jeweiligen Apps aktivieren. Ist dies nicht möglich, sollte mindestens einmal im Monat manuell nach neuen Versionen für alle aktiven Geräte gesucht werden.
**Starke Identitätsprüfung durch Zwei-Faktor-Authentisierung**
Ein einfaches Passwort reicht heute oft nicht mehr aus, um unbefugten Zugriff effektiv zu verhindern. Wo immer es die Plattform erlaubt, sollte die Zwei-Faktor-Authentisierung (2FA) aktiviert werden.
Dieses Verfahren verlangt bei der Anmeldung einen zweiten Bestätigungscode, der meist per App generiert wird. Dies stellt sicher, dass Angreifer selbst mit den korrekten Anmeldedaten nicht ohne Weiteres in das System eindringen können.
**Sensibler Umgang mit Sprachassistenten und Kameras**
Mikrofone und Kameras sind besonders kritische Komponenten, da sie tief in die Intimsphäre der Bewohner blicken lassen. Man sollte kritisch prüfen, ob diese Funktionen in jedem Raum wirklich notwendig sind.
Moderne Geräte bieten oft mechanische Schalter oder Schieberegler, um die Aufnahmeeinheiten bei Nichtgebrauch komplett zu deaktivieren. Eine physische Abdeckung von Kameralinsen ist zudem eine einfache, aber hochwirksame Methode zum Schutz.
**Regelmäßige Bestandsaufnahme der Geräte**
Oftmals geraten alte Smart-Home-Geräte in Vergessenheit, die vom Hersteller keine Sicherheitsupdates mehr erhalten. Solche „digitalen Altlasten“ stellen ein erhebliches Sicherheitsrisiko dar und sollten konsequent abgeschaltet werden.
Eine schlanke und aktuell gehaltene Systemlandschaft ist die beste Verteidigung gegen moderne Cyber-Bedrohungen. Transparenz über alle im Netzwerk angemeldeten Geräte hilft dabei, ungewöhnliche Aktivitäten frühzeitig zu bemerken.
**(Ulm TV Redaktion)**

