Der Grünen-Spitzenkandidat für die Landtagswahl in Baden-Württemberg, Cem Özdemir, warnt seine Partei vor Besserwisserei.
„Wir müssen mal selbstkritisch fragen, warum wir immer noch im Verdacht stehen, die Menschen zu belehren oder noch alles besser zu wissen“, sagte er der Wochenzeitung „Die Zeit“. Seinen eigenen Landesverband sieht er auf dem richtigen Weg: „Wir Grünen in Baden-Württemberg wollen nicht jeden Lebensbereich regeln, sondern mit den Leuten gemeinsam die Dinge verändern.“
Özdemir kandidiert bei der Landtagswahl im Südwesten am 8. März nächsten Jahres. In der Ampelregierung in Berlin war er Bundesminister für Landwirtschaft und später auch für Bildung. Das Ministerium für Wirtschaft und Klimaschutz führte damals Vizekanzler Robert Habeck.
„Ich habe das Glück, dass ich nicht so gerupft aus der Ampel gegangen bin wie andere“, sagte er der Wochenzeitung. „Dies hat vielleicht auch mit meinem baden-württembergischen Hintergrund zu tun: Eine Sensibilität für das Wohlergehen der Wirtschaft ist bei uns Teil der DNA.“ In der Klimapolitik empfiehlt Özdemir Zustimmung als Priorität. „Wer mehr Klimaschutz will, muss zuallererst die Akzeptanz für Klimaschutz in den Blick nehmen.“
dts Nachrichtenagentur

