Irgendwann müsse man zu einem Dialog mit Russland zurückfinden, mahnt der ehemalige Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg.
„Seit der russischen Vollinvasion der Ukraine fehlt die Grundlage für einen sinnvollen Dialog. Aber natürlich müssen wir irgendwann wieder dazu zurückfinden, Russland wird schließlich nicht verschwinden. Es wird unser Nachbar bleiben“, sagte er dem „Stern“
Der Norweger Stoltenberg, der zwischen 2014 und 2024 der Nato als Generalsekretär vorstand, sagte, er habe sich immer für den Dialog mit Russland starkgemacht. Das gelte auch jetzt: „Auf Grundlage militärischer Stärke und glaubwürdiger Abschreckung kann das gelingen. Die Ukraine muss mit Russland sprechen, um diesen Krieg mit einem Abkommen zu beenden.“
Auch mit US-Präsident Donald Trump, sagt Stoltenberg, habe er während dessen erster Amtszeit immer aktiv den Austausch gesucht. Er habe auch jetzt keine Sorge, dass es Trump der norwegischen Regierung, der auch Stoltenberg als Finanzminister angehört, übelnehme, wenn er kommende Woche nicht den Friedensnobelpreis bekäme. „Die norwegische Regierung hat keinen Einfluss auf die Preisvergabe. Ich bin zuversichtlich, dass sich die US-Regierung darüber im Klaren ist, wie die Entscheidung über die Vergabe des Friedenspreises getroffen wird.“
dts Nachrichtenagentur