Der SPD-Politiker Ralf Stegner hat die Kritik der Union an Bundesverteidigungsministerin Christine Lambrecht (SPD) als Wahlkampfmanöver zurückgewiesen. Lambrecht habe sich bei der Mitnahme ihres Sohnes in einem Bundeswehrhubschrauber an die Vorschriften gehalten, sagte Stegner am Mittwoch im Deutschlandfunk. Der Versuch, daraus vor der Landtagswahl in Nordrhein-Westfalen einen Skandal zu machen sei „billig“ und „sehr durchsichtig“.
Die Opposition habe nichts anderes zu tun, „als über ihre Fingernägel oder Stöckelschuhe zu reden“, statt darüber, was die Union Lambrecht in dem Amt hinterlassen habe, sagte Stegner. Das Ergebnis davon seien Flugzeuge, die nicht flugtauglich seien und Schiffe, die nicht in See stechen könnten. Das müsse Lambrecht nun in Ordnung bringen.
Auch die FDP-Verteidigungspolitikerin Marie-Agnes Strack-Zimmermann verteidigte Lambrecht gegen Kritik. „Juristisch ist es korrekt“, sagte sie im Deutschlandfunk. Politisch sei es aber nicht klug gewesen. „Wir stehen unter Beobachtung. Insofern muss man ein Gespür dafür haben, was vernünftig ist.“
Lambrecht war am Mittwoch vor Ostern in Begleitung ihres Sohnes in einem Regierungshubschrauber von Berlin nach Schleswig-Holstein gereist. Dort besuchte sie das Bataillon Elektronische Kampfführung 911. Im Anschluss daran machte sie mit ihrem Sohn Urlaub auf Sylt.
Das Bundesverteidigungsministerium hatte am Montag einen Medienbericht über einen womöglich unzulässigen Mitflug des Sohnes zurückgewiesen. Demnach ist die Mitreise rechtlich zulässig und Lambrecht übernahm wie vorgeschrieben die Kosten „zu 100 Prozent“.
Quelle: AFP