Opfer von Gewalttaten können in Baden-Württemberg künftig auch in Freiburg und Ulm Spuren gerichtsfest sichern lassen, ohne sofort eine Anzeige erstatten zu müssen. Nach Heidelberg und Stuttgart gibt es das Angebot nun auch an den Universitätskliniken Freiburg und Ulm.
Das Land hat dazu neue Verträge mit den Kliniken und den Krankenkassen geschlossen, wie das Gesundheitsministerium am Dienstag mitteilte.
Gesundheitsminister Manfred Lucha (Grüne) sprach von einer wichtigen Errungenschaft. Die gesicherte Dokumentation solle später helfen, Täter strafrechtlich zu verfolgen.
Vertreter der Universitätskliniken lobten die Kostenübernahme durch Krankenkassen und Land.
Das sei eine wesentliche Grundlage für den Betrieb der Gewaltambulanzen. Sebastian Kunz vom Universitätsklinikum Ulm sagte, ein niedrigschwelliger Zugang zu Beratung und Dokumentation stärke die Rechtssicherheit von Gewaltopfern.
Auch die Krankenkassen begrüßen die Ausweitung.
AOK-Vorstand Johannes Bauernfeind sagte, viele Opfer seien nach einem Übergriff nicht in der Lage, sofort Anzeige zu erstatten. Gewaltambulanzen böten daher einen vertraulichen und kostenlosen Zugang zur Beweissicherung.
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