EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen hat nach dem Tod der Holocaust-Überlebenden Margot Friedländer ihre Betroffenheit ausgedrückt. “Wer Margot Friedländer je begegnet ist, war tief von ihr berührt”, sagte von der Leyen der “Bild” (Samstagausgabe).
“Sie verkörperte für uns Deutsche Schuld, Vergebung und Verpflichtung zugleich. Die Erinnerung an die ungeheuren Verbrechen Nazi-Deutschlands, menschliche Größe und Wärme sowie die Pflicht, aktiv dafür zu einzutreten, dass sich das Grauen nie wiederholt. Diese zierliche Person war eine der größten Deutschen der vergangenen 100 Jahre. Welch ein Verlust.”
Auch Bundesinnenminister Alexander Dobrindt zeigte sich betroffen: “Margot Friedländer war eine überragende Persönlichkeit und bis zuletzt eine unermüdliche Mahnerin gegen das Vergessen. Sie hat uns immer wieder an das erinnert, was das Wichtigste ist: Mensch zu sein. Ihre Stimme für die Demokratie und gegen Antisemitismus, Rassismus und Ausgrenzung wird uns sehr fehlen.”
Der SPD-Vorsitzende und Vizekanzler Lars Klingbeil würdigte die verstorbene Holocaust-Zeitzeugin ebenfalls. “Der Tod von Margot Friedländer macht mich sehr traurig. Sie war eine Stimme, die uns immer wieder ermahnt hat, was wirklich zählt: Menschlichkeit”, sagte Klingbeil der “Rheinischen Post” (Samstagausgabe).
“Trotz aller Grausamkeiten, die sie selbst erleben musste, hat sie so vielen Menschen Hoffnung geschenkt. Gerade in Zeiten, in denen Hass und Hetze wieder stärker in unsere Gesellschaft einsickern, war ihre Erinnerung und ihre Stärke ein großes Geschenk für unser Land”, so Klingbeil weiter.
“Sie hat Menschen zusammengebracht und ihr Leben lang Brücken gebaut. Ich habe jede Begegnung mit ihr als inspirierend und erfüllend empfunden”, sagte der SPD-Vorsitzende. “Sie und ihre Perspektive werden unserem Land fehlen. Wir haben Margot Friedländer wahnsinnig viel zu verdanken”, sagte Vizekanzler Klingbeil.
Friedländer wurde 103 Jahre alt.
dts Nachrichtenagentur