Gemeinden fürchten um Digitalisierungsfortschritte an Schulen

Klassenraum in einer Schule (Archiv)

Städte und Gemeinden in NRW gehen nicht davon aus, dass sie den Standard bei der digitalen Ausstattung der Schulen halten oder gar ausbauen können, wenn der Digitalpakt 2.0 so wie im Dezember zwischen Bundesbildungsminister Cem Özdemir (Grüne) und den Kultusministern der Bundesländer besprochen umgesetzt wird.

“Ich habe große Zweifel, dass wir damit die Herausforderungen bewältigen können, die vor uns liegen”, sagte Claus Hamacher, Beigeordneter des Städte- und Gemeindebunds NRW, der “Rheinischen Post” (Donnerstagsausgabe). Nach der bisherigen Absprache sollen nicht einmal mehr halb so viele Bundesmittel fließen wie im ersten Digitalpakt. “Die Finanzierungsaufgaben sind aber nicht geringer geworden, sie werden größer. Wir brauchen Ersatzbeschaffungen für Geräte, die wir vor Jahren gekauft haben, und mit dem Ausbau unserer Systeme steigt der administrative Aufwand”, so Hamacher.

Er schlug vor, bei der Digitalisierung Prioritäten zu setzen. “Wir kommen nicht umhin, Ressourcen zu konzentrieren”, sagte er. “Es bestehen auch in der Wissenschaft gewisse Zweifel, ob es sinnvoll ist, Sechsjährige vor ein iPad zu setzen. Gerade, wenn wir nicht die Ressourcen haben, an allen Schulen eine Eins-zu-eins-Ausstattung zu schaffen, sollten wir uns die Frage stellen, ob wir uns nicht erst mal auf weiterführende Schulen konzentrieren.”

Im Übrigen dringt Hamacher darauf, die bisherige Absprache über den Digitalpakt 2.0 zwischen Bund und Ländern möglichst abzusichern, um die Abläufe unter einer neuen Bundesregierung zu beschleunigen. “Es wäre gut, wenn es noch gelänge, das Ganze vor der Bundestagswahl mit einer Verwaltungsvereinbarung festzuzurren, die von Bund und Ländern abgezeichnet ist”, sagte Claus Hamacher. “Wenn das bis zur Neuwahl nicht gelingt, dann passiert bis zum Sommer nichts mehr.”

dts Nachrichtenagentur

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