Mit ihrem Personalvorschlag für den neuen Bundesvorstand der Grünen will Franziska Brantner, Bewerberin für den Grünen-Vorsitz, die gesamte Partei hinter sich versammeln. “Felix Banaszak und ich haben eine Zusammensetzung für den Bundesvorstand vorgeschlagen, von der wir überzeugt sind, dass sie die Breite der Partei abbilden und reichlich Erfahrung und Expertise einbringen würde”, sagte Brantner der “Rheinischen Post” (Mittwochausgabe). Die Entscheidung mit der Wahl des neuen Bundesvorstands liege bei den Delegierten auf dem anstehenden Parteitag.
Brantner versuchte, den Eindruck von Flügel-Konflikten innerhalb der Partei zu zerstreuen. “Also ich sitze nicht da und sortiere inhaltliche Debatten auf unseren Parteitagen danach ein, wer sich aus welchem Teil der Partei wie dazu einbringt, und wüsste auch nicht, wie uns das weiterbringt”, sagte die Grünen-Politikerin.
“Es wird eine Reihe relevanter Debatten zu aktuellen Themen geben, etwa über die Stärkung von ländlichen Räumen, zu Migration, Mobilität, Klimageld und Gerechtigkeit. Dazu liegen Vorschläge aus unterschiedlichen Richtungen der Partei auf dem Tisch”, sagte sie. Die Aufgabe werde sein, aus den Vorschlägen “eine gemeinsame grüne Linie” herauszuarbeiten, auch mit Blick auf den kommenden Prozess für das Bundestagswahlprogramm.
Zu ihrer Motivation, als Parteivorsitzende anzutreten, sagte Brantner, sie sei politisch aktiv geworden, “weil ich meine Kraft dafür aufbringen will, dass dieses Land europäisch bleibt, dass wir hier in Freiheit und Frieden weiterleben können”. Man könne Zukunft besser gestalten. “Dafür braucht es in Deutschland eine politische Kraft, die dafür einsteht: Nichts schönreden und die großen Aufgaben und alltäglichen Probleme angehen.”
Das sei eine enorme Herausforderung, aber für ein starkes Land wie Deutschland könne es auch eine Chance sei. “Mich schmerzt dieser negative Zustand des Landes. Ich will meinen Beitrag dazu leisten, dass wir uns als Land wieder trauen, an die Spitze kommen zu wollen und die Politik das ermöglicht”, so Brantner weiter. “Das ist mein Antrieb.”
dts Nachrichtenagentur