Die Zahl der Pflegebedürftigen in Nordrhein-Westfalen ist von 2017 bis 2022 um 63 Prozent auf 1,2 Millionen gestiegen. Das geht aus dem Pflegereport der Barmer hervor, über den die “Rheinische Post” in ihrer Freitagausgabe berichtet. 2025 wird es demnach voraussichtlich 1,5 Millionen Pflegebedürftige geben.
Eine entsprechende Versorgung in der Pflege oder durch niedergelassene Ärzte fehlt vielerorts. “2022 werden mehr als 320.000 Krankenhausaufenthalte von Pflegebedürftigen in NRW potenziell vermeidbar gewesen”, heißt es in dem Report. “Das entspricht einem Anteil von 36 Prozent an allen Krankenhausfällen von Pflegebedürftigen.” Das heißt: Jeder dritte Pflegebedürftige kommt in die Klinik, weil er zuvor schlecht versorgt worden ist.
“Zu den Erkrankungen, die zu potenziell vermeidbaren Einweisungen führen, gehört die Herzinsuffizienz mit monatlich etwa 3300 Krankenhausfällen”, sagte Barmer-Landesgeschäftsführer Joao Rodrigues der Zeitung. Die Symptome zeigten sich häufig schon über Wochen vorher, so dass man mit Medikamenten hätte gegensteuern können. Auch Klinikaufenthalte durch Flüssigkeitsmangel gelten als vermeidbar.
Das Personal wächst nicht so schnell wie die Zahl der Pflegebedürftigen. Es ist laut Report von 2017 bis 2021 in NRW nur um 8,9 Prozent gestiegen auf 283.000 Pflegekräfte.
dts Nachrichtenagentur