Der ADAC beklagt stetig steigende Diesel-Preise an Deutschlands Tankstellen und ein “seit Monaten überhöhtes Preisniveau”. Gegenüber der Vorwoche sei Diesel “erneut spürbar teurer” geworden, sagte Unternehmenssprecher Andreas Hölzel der “Neuen Osnabrücker Zeitung”.
Am Sonntag habe Diesel noch mal 2,4 Cent mehr als am Dienstag der Vorwoche gekostet. Die Preise seien jeden Tag etwas höher als am Vortag gewesen. Zwar sei die aktuelle Preisentwicklung an den Zapfsäulen zuallererst auf den Anstieg der Rohölpreise zurückzuführen, die binnen drei Wochen um rund zehn Dollar pro Barrel angezogen hätten; “allerdings ist das Preisniveau an den Tankstellen aus Sicht des ADAC schon seit Monaten ungerechtfertigt und nicht nachvollziehbar deutlich überhöht”, sagte Hölzel. Der ölpreisbedingte Anstieg habe sich “auf ein bestehendes, viel zu hohes Niveau noch on top draufgesetzt”, Verbraucher würden seit Monaten “über Gebühr belastet”.
Der Präsident des Bundeskartellamtes, Andreas Mundt, sagte der NOZ: “In den letzten zwei Wochen folgten die Preisbewegungen bei Kraftstoff, insbesondere bei Diesel, weitgehend den weiteren Steigerungen beim Rohölpreis.” Die aktuell hohen Kraftstoffpreise an der Tankstelle spiegelten die Preise auf der Ebene des Imports beziehungsweise der Raffinerien wider. Die Behörde hatte schon im vergangenen Jahr angekündigt, die Geschäfte auf dem Raffineriemarkt auf unzulässige Preisabsprachen zu überprüfen. “Im Bereich Raffinerien und des Großhandels treiben wir unsere laufende Sektoruntersuchung mit Hochdruck voran”, sagte Präsident Mundt nun der NOZ dazu.
Beim ADAC hieß es, man sehe “dem Abschluss dieser Untersuchung mit Spannung entgegen”. Der Wirtschaftsverband Fuels und Energie erklärte, der Rohölpreis sei nur ein Faktor unter mehreren: “Zuletzt verzeichneten wir speziell bei Diesel Knappheiten in ganz Europa. Das hat zum deutlichen Anstieg der Produktpreise für Diesel an den Handelsmärkten geführt”, sagte ein Sprecher der Zeitung. Grund für die Knappheit sei “eine relativ hohe Dieselnachfrage in außereuropäischen Regionen”.
dts Nachrichtenagentur