Thüringens Ministerpräsident Bodo Ramelow (Linke) unterbricht seinen Urlaub wegen der an der KZ-Gedenkstätte Buchenwald zerstörten Gedenkbäume. Gegen solche Taten helfe nur “entschiedenes Handeln”, sagte Ramelow der “taz”.
Er werde nun am 31. Juli an einem Gedenkgang für deportierte jüdische Jugendliche in Weimar teilnehmen. “Auf einen zerstörten Baum zwei neue. Auf jede feige Tat doppeltes Hinsehen.” Am Wochenende hatte das Lebenshilfewerk Weimar/Apolda publik gemacht, dass nahe der Gedenkstätte an das NS-Konzentrationslager Buchenwald erneut zwei Gedenkkastanien zerstört wurden – wenige Tage nachdem sieben weitere Gedenkbäume abgesägt und abgebrochen worden waren.
Die Bäume gehören zum Projekt “1.000 Buchen” des Lebenshilfewerks, die seit 1999 entlang der Todesmarschrouten aus dem früheren KZ gepflanzt wurden. Ramelow kritisierte die Zerstörungen scharf. “Wer solche feigen Taten begeht, ist geistig genauso unterwegs wie die Mörder in allen Konzentrationslagern”, sagte der Ministerpräsident der “taz”. “Mit dieser Brutalität gegen wehrlose Bäume begeht man diese barbarischen Taten erneut.”
Ramelow kündigte auch an, sich an der Neupflanzung der Gedenkbäume zu beteiligen.
dts Nachrichtenagentur