Im Jahr 2021 sind in Deutschland 3.420 Kinder tot geboren worden. Dies entspricht 4,3 Totgeburten je 1.000 Geborenen, teilte das Statistische Bundesamt (Destatis) am Freitag mit.
Die Quote ist nach einem Tiefstand von 3,5 im Jahr 2007 seit 2010 tendenziell gestiegen. 2020 und 2019 gab es jeweils 4,1 Totgeburten je 1.000 Geborene. Die Totgeborenenquote fällt je nach Alter der Frau unterschiedlich aus. Bei den 25- bis 36-jährigen Frauen lag sie 2021 unter beziehungsweise leicht über dem Mittelwert von 4,3. Bei jüngeren Frauen unter 21 Jahren und bei Frauen ab 37 Jahren war sie mit über 5 Totgeburten je 1.000 Geborene deutlich höher.
Zugleich ist der Anteil der Totgeborenen von Frauen über 36 Jahre an allen Totgeborenen von 16 Prozent im Jahr 2007 auf 20 Prozent im Jahr 2021 gestiegen. Der Anteil der jüngeren Frauen ist dagegen von 7 Prozent auf 3 Prozent gesunken. Das durchschnittliche Alter der Frauen stieg bei den Totgeburten seit Anfang der 2010er Jahre stärker als bei den Lebendgeburten, so die Statistiker weiter. Das durchschnittliche Alter der Frau bei einer Totgeburt lag im Jahr 2021 bei 32,2 Jahren und war damit um knapp 5 Monate höher als das durchschnittliche Alter bei einer Lebendgeburt (31,8 Jahre).
Allein das zunehmende Alter der Frauen bei Geburt kann allerdings nicht die Ursache des Anstiegs der Totgeburten sein, da die Totgeborenenquote in allen Altersgruppen in den vergangenen zehn Jahren tendenziell gestiegen ist. Die Totgeborenenquote war in Ostdeutschland (einschließlich Berlin) seit 1990 fast durchgehend höher als in Westdeutschland, obwohl das Alter der Frauen bei der Totgeburt in Ostdeutschland mit 31,6 Jahren niedriger ist als im Westen (32,3 Jahre), so das Bundesamt. Im Jahr 2021 betrug die Totgeborenenquote in Ostdeutschland 4,7 und in Westdeutschland 4,2. Nach vergleichbaren Angaben ist die Totgeborenenquote in Deutschland deutlich höher als in den Niederlanden (2020: 2,8), etwas höher als in Österreich (2021: 3,6) und ähnlich hoch wie in England und Wales (2021: 4,2). Ein umfassender internationaler Vergleich ist allerdings nicht möglich, da sich die nationalen Definitionen der Totgeburt unterscheiden.
dts Nachrichtenagentur