Neven Subotic sieht das Fußballgeschäft und seinen früheren Lebensstil als Profi heute sehr kritisch. “Im Rückblick schäme ich mich, dass ich damals zum Teil so sinnlos gelebt habe”, sagte der 33-Jährige der “Neuen Osnabrücker Zeitung” (Samstagausgabe).
Er habe in seiner Karriere Spaß gehabt, aber keine nachhaltigen Freundschaften geknüpft, sich weder menschlich weiterentwickelt noch etwas geleistet, auf das er stolz sei. Der zweifache deutsche Meister und DFB-Pokalsieger mit Borussia Dortmund engagiert sich seit fast zehn Jahren dafür, dass Menschen in Afrika Zugang zu sauberem Trinkwasser haben. Für diesen Einsatz habe er sich im Fußball mitunter rechtfertigen müssen. “Es hieß manchmal: Du hast eine Stiftung, und das ist nicht gut – natürlich wurde das nicht so offensichtlich gesagt, sondern diplomatischer ausgedrückt”, sagte Subotic. Das sei “traurig”, zumal seine Arbeit auf dem Rasen nie darunter gelitten habe. “Ich war immer einer, der am härtesten gearbeitet hat, weil ich in meinen Mannschaften meistens nicht zur besseren Hälfte der Fußballer gehört habe.” Der Ex-Profi hofft, dass mehr Fußballer seinem Beispiel folgen, weniger Wert auf Statussymbole legen und stattdessen mehr gesellschaftliche Verantwortung übernehmen. Das Engagement dürfe sich aber nicht auf PR-Aktionen beschränken, sagte Subotic der NOZ: “Wer so etwas aus den falschen Gründen macht, sollte es bitte lieber sein lassen. Man muss von seiner Sache überzeugt sein.”
dts Nachrichtenagentur