Die Zahl der Baugenehmigungen in Deutschland ist im Februar zurückgegangen – besonders stark für Einfamilienhäuser. Die Behörden genehmigten den Bau von rund 28.000 Wohnungen, das waren 4,1 Prozent weniger als im Januar und 6,6 Prozent weniger als im Februar 2021, wie das Statistische Bundesamt in Wiesbaden am Donnerstag mitteilte. Bei den Einfamilienhäusern betrug der Rückgang zum Vorjahresmonat 16,3 Prozent.
Diese Entwicklung könnte nach früheren Angaben der Statistiker unter anderem auf das Auslaufen der staatlichen Förderung für Wohnungen in Gebäuden der Effizienzstufe 55 zurückzuführen sein. Sie gab es bis Januar 2022 für Häuser, die nur 55 Prozent des Energiebedarfs eines Referenzgebäudes verbrauchen. Das Förderende dürfte zu Vorzieheffekten geführt haben.
Für Zwei- und Mehrfamilienhäusern dagegen stieg die Zahl der Baugenehmigungen im Februar im Vergleich zum Vorjahresmonat – bei Zweifamilienhäusern um 13 Prozent und bei Mehrfamilienhäusern um 8,7 Prozent.
Die Statistiker betrachteten auch den Zweimonatszeitraum Januar und Februar, in dem 57.713 Baugenehmigungen erteilt wurden. Diese Zahl war den Angaben zufolge nahezu unverändert gegenüber dem Vorjahreszeitraum.
Die Zahl der Baugenehmigungen ist ein wichtiger Indikator zur Einschätzung der künftigen Bauaktivität. In Deutschland gibt es allerdings einen großen Bauüberhang: Wohnungen sind zwar genehmigt, aber noch nicht gebaut. Die neue Regierung hat das Ziel ausgegeben, im Jahr 400.000 neue Wohnungen zu bauen, 100.000 davon öffentlich geförderte Sozialwohnungen.
Quelle: AFP