Auf den Philippinen ist die Zahl der Toten durch den Tropensturm “Megi” auf mindestens 67 gestiegen. Allein in der Umgebung von Baybay City in der Provinz Leyte im Zentrum des Inselstaats, wo durch Starkregen ausgelöste Erdrutsche mehrere Dörfer verschütteten, wurden nach Behördenangaben vom Mittwoch 48 Tote und mehr als hundert Verletzte gemeldet. Angesichts zahlreicher Vermisster dürfte die Opferzahl noch weiter steigen.
Im kleinen Küstenort Pilar in Leyte kamen mindestens 13 Menschen ums Leben, wie der Bürgermeister der Stadt Abuyog, Lemuel Traya, sagte. Am Dienstag hatte ein Erdrutsch fast alle Häuser des 400-Einwohner-Ortes erfasst und ins Meer geschwemmt.
Etwa 150 Menschen galten am Mittwoch offiziell noch als vermisst. Die Rettungskräfte hatten aber kaum noch Hoffnung, unter den Erd- und Schlammmassen noch Überlebende zu finden. “Ich muss ehrlich sein, wir rechnen nicht mehr mit Überlebenden”, sagte der Bürgermeister.
Die 22-jährige Dorfbewohnerin Ara Mae Canuto berichtete, der auf das Haus ihrer Familie zurasende Erdrutsch habe sich wie ein Hubschrauber angehört. Sie habe versucht wegzulaufen, sei aber ins Meer gerissen worden und beinahe ertrunken. “Ich habe Dreck geschluckt und meine Ohren und meine Nase sind voller Schlamm”, erzählte sie am Telefon von ihrem Krankenhausbett aus. Ihr Vater kam bei dem Unglück ums Leben und ihre Mutter wurde bisher nicht gefunden.
Der Tropensturm “Megi”, auf den Philippinen “Agaton” genannt, war am Sonntag über das Zentrum und den Süden des Inselstaats hinweggezogen. Häuser, Straßen und Felder wurden überflutet. Mehr als 17.000 Menschen mussten ihre Häuser und Wohnungen verlassen.
Die Philippinen werden regelmäßig von Naturkatastrophen heimgesucht. Jedes Jahr fegen durchschnittlich 20 Stürme über den Inselstaat hinweg. Beim bislang heftigsten Taifun “Haiyan” im Jahr 2013 wurden 7300 Menschen getötet oder als vermisst gemeldet.
Quelle: AFP