Dreieinhalb Monate nach dem Beginn seiner Weltraummission hat der deutsche Astronaut Matthias Maurer einen Außenbordeinsatz an der Internationalen Raumstation ISS begonnen. Mit den Füßen voran verließ er am Mittwoch gegen 13.50 Uhr mitteleuropäischer Zeit nach seinem Nasa-Kollegen Raja Chari die Luftschleuse in die Schwerelosigkeit. Zu unterscheiden waren die beiden Astronauten in ihren weißen Raumanzügen nur anhand zweier roter Streifen an Charis Anzug.
Bei ihrem etwa sechseinhalbstündigen Außenbordeinsatz sollen die beiden etwa Reparaturen am Kühlsystem der Station ausführen und eine Außenkamera austauschen. Außerhalb der ISS kontrollierten die Astronauten zunächst gegenseitig ihre Raumanzüge und ihre Ausstattung auf mögliche Fehlfunktionen. Dabei stellte sich heraus, dass Maurers Helmkamera und -licht wackelten. Mit Unterstützung des Nasa-Teams auf der Erde wurde eine kurzfristige Lösung für das Problem entwickelt.
Für den Einsatz in der Schwerelosigkeit ist auch die Installation eines Strom- und Datenkabels geplant, mit dem die Wissenschaftsplattform Bartolomeo betriebsbereit gemacht werden soll. Die Airbus-Plattform ist die erste europäische kommerzielle Einrichtung, die außerhalb der ISS errichtet wurde. Bartolomeo soll Datenübertragung in Hochgeschwindigkeit und einen einzigartigen Blick auf die Erde und in den Weltraum ermöglichen.
Für die Arbeiten müssen der 52-Jährige und sein Kollege eine komplette Tour über die Raumstation machen. Der gesamte Außenbordeinsatz wird live übertragen. Maurer ist der zwölfte Astronaut der Europäischen Weltraumorganisation ESA, der einen Außenbordeinsatz absolviert. Er startete im November für ein halbes Jahr zur ISS. Im Weltraum betreut er unter anderem medizinische Forschungsprojekte.
Quelle: AFP