Studie: Länder mit liberalen Corona-Regeln jetzt besser gestellt

Corona-Hinweise in den Niederlanden

Während sich weltweit die Wirtschaft trotz der noch andauernden Pandemie erholt, zeigen sich in den Staaten deutliche Unterschiede. Während es einigen Ländern sogar besser geht als vor der Krise, stecken andere tief in der in der wirtschaftlichen Misere, so eine Studie des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW).

Verglichen wurde dazu die Entwicklung von 19 OECD-Staaten. Wirtschaftliche Gewinner der Krise sind demnach vor allem Staaten, die auf liberale Corona-Maßnahmen gesetzt hatten. Dazu gehört unter anderem Dänemark, das im Ranking den ersten Platz erzielt. Dahinter kommen Schweden, Südkorea, Norwegen und die Niederlande. Weit abgeschlagen auf den hinteren Plätzen sind Deutschland, Japan, das Vereinigte Königreich und Spanien auf dem letzten Platz. Gerade in Deutschland haben die mit der Omikron-Variante verbundenen Maßnahmen, aber auch Lieferengpässe die Wirtschaft erneut stark getroffen, so die IW-Studie. Das zeige auch der internationale Vergleich: Insgesamt erreicht Deutschland im Ranking nur den 16. Platz. Das deutsche reale Bruttoinlandsprodukt sank trotz leichter Erholung im Jahr 2021 seit 2019 insgesamt um 1,5 Prozent, das spanische sogar um vier Prozent. Das dänische reale BIP stieg im gleichen Zeitraum um fünf Prozent, in Norwegen und Polen betrug das Wachstum jeweils mehr als drei Prozent. Auch die Unternehmensinvestitionen liegen in Deutschland noch rund zwei Prozent unter dem Vorkrisenniveau. In Griechenland dagegen wuchsen die Investitionen seither um 19 Prozent, in Dänemark um knapp elf Prozent. Die umfangreiche Fiskalpolitik vieler Länder in der Krise verursacht aktuell ein weiteres Problem: Zwar haben Hilfspakete die finanzielle Lage vieler Haushalte und Unternehmen stabilisiert, allerdings stieg die Inflation unter anderem dadurch in den vergangenen Monaten auf ein historisch hohes Niveau.

In den USA wuchs die Inflation kürzlich zum Ende des Jahres um sieben Prozent – der stärkste Anstieg seit 1982. Um gegen die Inflation anzusteuern, verschärfen viele Zentralbanken inzwischen wieder ihre Geldpolitik und erhöhen die Zinsen. Das bereitet Grund zur Sorge: “Durch die langjährigen Niedrigzinsen sind Unternehmen wie Staaten oft von günstigen Krediten abhängig geworden”, sagte Auslandskonjunktur-Experte Thomas Obst. Diese drohten durch die nahende Zinswende in Zahlungsschwierigkeiten geraten.

dts Nachrichtenagentur

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