Die Reformbewegung Maria 2.0 hält das Eingeständnis vom emeritierten Papst Benedikt, an einer Sitzung zu Missbrauchsfällen eines Priesters im Jahr 1980 teilgenommen zu haben, für unzureichend. “Ihm blieb nichts anderes übrig”, sagte die Initiatorin der Bewegung, Lisa Kötter, den Zeitungen der Funke-Mediengruppe (Dienstagausgaben).
Im Übrigen suche Benedikt wieder die Schuld bei anderen. Kötter bezieht sich dabei auf die Aussage Benedikts, sein Fehler sei nicht aus böser Absicht heraus geschehen, sondern die Folge eines Versehens bei der redaktionellen Bearbeitung seiner Stellungnahme. “Nun stürzt das ganze Lügengebäude zusammen”, sagte Kötter. Es sei wie bei dem Märchenerzähler Hans Christian Andersen: “Der Kaiser ist nackt. Und inzwischen haben die Leute immer mehr die Angst verloren, es laut zu sagen.” Dass die Angst verloren gehe, zeigte auch das Outing von 125 queeren kirchlichen Mitarbeitern, die mit ihrer Aktion ein kirchliches Arbeitsrecht fordern, das nicht mehr verlangt, die schwule oder lesbische Lebensgemeinschaft geheim zu halten. Schließlich schaue keine andere Firma unter die “Bettdecke oder Unterhose” ihrer Mitarbeiter. Es sei wunderbar, dass die Angst vorbei sei. Die Leute, die nun ihr Coming-out hätten, “merken nun, dass sie die Öffentlichkeit schützt”, so Kötter.
dts Nachrichtenagentur