Zunächst ist es ihnen allerdings nur gestattet, die 214 mobilen Impfteams im Land zu unterstützen.
Das hat die Apothekerkammer Niedersachsen erklärt, berichtet die “Neue Osnabrücker Zeitung” (NOZ). Demnach sind Apotheker seit Inkrafttreten des Gesetzes zur Stärkung der Impfprävention berechtigt, als Mitglied eines mobilen Impfteams Erwachsene ab 18 Jahren gegen Corona zu impfen. “Voraussetzung dafür ist, dass sie die Schulung der Apothekerkammer im Rahmen des Modellprojekts Grippeschutzimpfungen in Apotheken erfolgreich absolviert haben”, sagte eine Sprecherin der Apothekerkammer Niedersachsen der “NOZ”. Impfungen in einer Apotheke vor Ort seien indes noch nicht möglich. “Wir können derzeit nicht einschätzen, wann in niedersächsischen Apotheken Covid-19-Schutzimpfungen angeboten werden können”, hieß es. Zunächst müsse die Coronavirus-Impfverordnung des Bundes angepasst werden. Sei dies erfolgt, könnten sich interessierte Apotheker, die die räumlichen Voraussetzungen erfüllten, entsprechend schulen lassen. Die Bundesapothekerkammer werde gemeinsam mit der Bundesärztekammer bis zum 31. Dezember ein Curriculum zu den Schulungsmodalitäten erarbeiten. Hinzu komme, dass die Schnittstelle zur Meldung der erfolgten Impfungen an das Robert-Koch-Institut (RKI) programmiert werden müsse. Nach Angaben des niedersächsischen Gesundheitsministeriums bereiten sich die ersten Apotheken schon darauf vor, auch in ihren Räumlichkeiten Corona-Schutzimpfungen vornehmen zu können. Mit den Apotheken gebe es demnächst eine “weitere Säule in der Impfstruktur”. Gesundheitsministerin Daniela Behrens (SPD) ruft die rund 1.800 öffentlichen Apotheken in Niedersachsen unterdessen dazu auf, sich in der Impfkampagne zu engagieren.
“Es war mir schon seit Langem ein großes Anliegen, auch unsere Apotheken in die Impfkampagne einzubeziehen. Nach den Prognosen für die sich ausbreitende Omikron-Variante ist es wichtiger denn je, dass sich so viele Menschen wie möglich erst- und zweitimpfen oder boostern lassen.” Dazu könnten nun auch die Apotheken beitragen, sagte sie der NOZ. Die Ministerin hatte mit ihrem Vorstoß, Apotheker an die Corona-Impfspritzen zu lassen, Unterstützung von der Bremer Gesundheitssenatorin Claudia Bernhard (Linke) sowie von kommunalen Spitzenverbänden bekommen, allerdings auch Kritik von der Ärztekammer Niedersachsen (ÄKN) geerntet. Die Ärztevertretung hatte zu bedenken gegeben, dass die Apotheken das Impfen im Gegensatz zu Ärzten nicht entsprechend begleiten könnten.
Schließlich könne es Impfreaktionen geben. Schwerwiegende allergische Reaktionen seien zwar selten, könnten aber bei jedem Patienten auftreten. Dann müsse “auf jeden Fall eine Ärztin oder ein Arzt hinzugerufen werden”. Das mache den Vorgang nicht nur “unnötig kompliziert, sondern gefährlich”, argumentierte die ÄKN. Ministerin Behrens hielt dagegen.
Aus ihrer Sicht dürfe es “angesichts der derzeitigen Pandemielage keine Denkverbote geben”.
dts Nachrichtenagentur