Der linksgerichtete Abgeordnete und frühere Studentenführer Gabriel Boric hat die Präsidentschaftswahl in Chile gewonnen. Nach der Auszählung von 99 Prozent der Stimmen setzte sich Boric laut Angaben der Wahlbehörde am Sonntag (Ortszeit) mit 55,86 Prozent gegen seinen Kontrahenten José António Kast durch. Der Ultrakonservative erlangte bei der Stichwahl demnach 44 Prozent der Stimmen.
Kast hatte seinem Kontrahenten bereits vor Bekanntgabe des offiziellen Ergebnisses zum Sieg gratuliert. “Ich habe gerade mit Gabriel Boric gesprochen und ihm zu seinem großen Triumph gratuliert”, schrieb er bei Twitter.
Boric, Sohn kroatischer und katalanischer Einwanderer, will das Land wirtschaftspolitisch vom Erbe des früheren Militärdiktators Augusto Pinochets lösen, das er für die große soziale Ungleichheit in Chile verantwortlich macht. Er setzt sich für eine Reform des privaten Rentensystems und eine stärkere Rolle des Staates im Gesundheits- und Bildungswesen ein.
Quelle: AFP